Manchester/London - US-Milliardär Malcom Glazer hat bei seinem Bestreben, Manchester United zu kaufen, einen herben Rückschlag einstecken müssen. Die amerikanische JP Morgan-Bank beendete britischen Medienberichten zufolge die Zusammenarbeit mit dem Tycoon, nachdem dieser mit seinem Aktien-Anteil von 28,11 Prozent auf der Generalversammlung am Freitag die Wiederwahl der drei Vorstandsmitglieder Maurice Watkins, Andy Anson und Philip Yea verhindert hatte. Für die angestrebte Übernahme des auf 1,1 Milliarden Euro taxierten Klubs müsste sich Glazer laut Presseberichten rund 700 Millionen Euro leihen.

Die Anhänger des Traditionsvereins, die die feindliche Übernahme wehement ablehnen, nahmen die Nachricht mit großer Freude auf. "Außer den Fans, dem Vorstand, den Großaktionären John Magnier and JP McManus ist sogar seine Bank gegen ihn", stellte der Sprecher der Aktionärs-Vereinigung "Shareholder United", Oliver Houston, fest. Allerdings warnte er vor dem Besitzer des ehemaligen Super-Bowl-Champions Tampa Bay Buccaneers: "Wie ein wildes Tier ist Glazer am gefährlichsten, wenn er in die Ecke getrieben wird. Wir müssen dafür sorgen, dass er ein für alle Mal abgeschrieben ist."

Chelsea will Schuldenpolitik beenden

Chelsea, plant inzwischen offenbar bereits für die Zeit nach dem russischen Öl-Milliardär Roman Abramowitsch. Laut dem "Sunday Telegraph" arbeitet der Geschäftsführer des Tabellenführers der englischen Premier League, Peter Kenyon an einem Fünf-Jahres-Plan, mit dem man Gewinne erwirtschaften und den Verein so finanziell vom Russen unabhängig machen will. Geht es nach dem Manager, soll außerdem der portugiesische Trainer Jose Mourinho für gleich zehn Jahre gebunden werden.

"Es ist nicht klug, einen Klub auf Kosten eines Gönners auf einen großen Schuldenberg zu führen. Es ist im Interesse Chelseas, wenn wir kostendeckend arbeiten" sagte Kenyon. Abramowitsch, der Chelsea laut eigenen Angaben an seinen Sohn Arkadji (11) weitergeben will, pumpte bis dato hunderte Millionen Euro, hauptsächlich in Form von neuen Spielern, in den Hauptstadtverein.

Auch Mourinho, der im Sommer nach dem Champions League-Triumph mit dem FC Porto nach London geholt worden war, soll laut Kenyon in das langfristige Erfolgskonzept der "Blues" eingebunden werden: "Wir reden diesbezüglich von einer Zehn-Jahres-Vision." (APA/dpa/red)