Ciudad Victoria/Mexiko - Vor vier Jahren hat Vicente Fox die faktische Einparteienherrschaft in Mexiko beendet. Inzwischen steht die Partei der Institutionalisierten Revolution (PRI) aber fast schon wieder da, wo sie 71 Jahre lang gewesen ist und plant ihr Comeback zur Präsidentenwahl 2006. Sechs von acht Gouverneurswahlen hat die PRI in diesem Jahr schon gewonnen. Auch bei den Wahlen in drei von vier weiteren Staaten am Sonntag lag die zentristische Partei in den Umfragen weit vorn.

In Tamaulipas, einem von der Landwirtschaft bestimmten Staat mit zunehmender Drogenkriminalität an der Grenze zu Texas, will PRI-Kandidat Eugenio Hernandez wieder für Ordnung sorgen. Der 45Jährige legte sein Amt als Bürgermeister der Provinzhauptstadt Ciudad Victoria nieder, um Gouverneur zu werden. In den Mittelpunkt seines Wahlkampfs stellte er das Versprechen, Arbeitsplätze zu schaffen und den Kampf gegen das organisierte Verbrechen zu verstärken. In den vergangenen Monaten forderte ein Bandenkrieg in dem seit 1929 nahezu ununterbrochen von der PRI regierten Staat Dutzende von Menschenleben. Tamaulipas gilt als Zentrum des Golf-Kartells, das den Drogenhandel im Nordosten Mexikos dominiert.

Hauptrivale

Der Hauptrivale von Hernandez ist Gustavo Cardenas von der rechtsliberalen Partei der Nationalen Aktion (PAN) des Präsidenten. Cardenas war schon einmal Gouverneur von Tamaulipas, verlor sein Amt aber 1998 an den PRI-Politiker Tomas Yarrington.

Ein PRI-Erfolg wurde am Sonntag auch im westlichen Staat Sinaloa erwartet, wo Jesus Aguilar vor dem PAN-Kandidaten Heriberto Felix lag. Noch größer ist der PRI-Vorsprung in den Umfragen im zentralmexikanischen Staat Puebla, wo Mario Marin mit mehr als 27 Prozentpunkten vor dem PAN-Kandidaten Francisco Fraile führte.

Ein knapper Ausgang zeichnete sich hingegen im zentralmexikanischen Staat Tlaxcala ab, dessen bisherige Gouverneur Alfonso Sanchez der sozialdemokratisch orientierten Partei der Demokratischen Revolution (PRD) angehört und im Wahlkampf für seine Frau und Parteifreundin Maricarmen Ramirez warb. Diese lag in den letzten Umfragen aber hinter Mariano Gonzalez von der PRI und auch hinter dem PAN-Bewerber Hector Ortiz, dem Bürgermeister der Stadt Tlaxcala. (APA/AP)