Als vor knapp einem Monat die deutsche Walter Bau bekannt gab, ihren Anteil am Stuttgarter Baukonzern Ed. Züblin auf 90 Prozent aufzustocken, waren die Banken die treibende Kraft hinter dem Deal.

Den finanzierenden Instituten Deutsche Bank, BayernLB, HypoVereinsbank und Commerzbank, war das weitere Risiko offenbar zu groß, zumal Walter Bau als kapitalschwach gilt und allein nur schwer im Wettbewerb bestehen könnte. Nach der Fusion mit Züblin ist Walter Bau die Nummer drei in Deutschland.

Eine ähnliche Entwicklung könnte es bald auch in Österreich geben: Dem Vernehmen nach sollen die beiden Gesellschafter der Alpine Mayreder Bau, Dietmar Aluta-Oltyan und Otto Mierl ihr zusammen 30-prozentiges Aktienpaket an der Alpine in eine Stiftung einbringen. (Die Mehrheit an Alpine hält die Familie des Mercedes-Importeurs Pappas).

Scharinger als Fadenzieher

Als Fadenzieher und Financier hinter dem Deal wird der Chef der Raiffeisenlandesbank (RLB) OÖ, Ludwig Scharinger, vermutet, der neben der Bank Austria Hauptkreditgeber der Salzburger Baufirma Alpine ist. Offiziell will Scharinger von diesem Deal freilich nichts wissen.

Sowohl Aluta als auch Mierl sind seit der Korruptionsaffäre rund um den Bau des Münchner Fußballstadions Allianz-Arena angeschlagen. Der Alpine wird vorgeworfen, als Gegenleistung für den Bauauftrag Schmiergelder von 2,8 Mio. Euro bezahlt zu haben. Am 30. November beginnt der Strafprozess in München.

Vorbild für die Stiftungslösung könnte die Bank Austria sein, die ihren 37-Prozent-Anteil an der Porr bereits in die B-&-C-Stiftung eingebracht hat. Und so wollen am Wiener Platz die Gerüchte nicht verstummen, dass auch in Österreich die Banken, nämlich BA-CA und RLB OÖ, an einer Zusammenlegung der beiden Baufirmen sehr interessiert sind. (Claudia Ruff/DER STANDARD Printausgabe, 15.11.2004)