Ermittlungen in der Szene hatten die Beamten des Kriminalkommissariats Mitte auf die Spur der österreichischen Tätergruppe gebracht. Nach weiteren Recherchen schlug man im Oktober schließlich zu und nahm 23 Personen fest, von denen 19 dem Gericht eingeliefert wurden, so Major Martin Roudny. Wie beim Domino-Day fiel ein Steinchen nach dem anderen um, bis man am Montag an die Öffentlichkeit gehen konnte.
72,6 Kilogramm Haschisch
Die Fakten sind beeindruckend: In einem Friseurgeschäft sowie in mehreren Wohnungen wurden insgesamt 72,6 Kilogramm Haschisch, 11,2 Kilogramm Marihuana, 700 Gramm Speed und 63 Gramm Kokain sowie 96.000 Euro Bargeld sichergestellt. Eine Pumpgun und zwei Pistolen waren legal im Besitz der Verdächtigen - "Allerdings nicht in den richtigen Händen", meinte Roudny. Diesem Umstand wurde durch ein Waffenverbot ein Ende bereitet.
Auffällig an den Tätern war ihr relativ gesetztes Alter: Der Senior der Runde, ein Jahrgang 1947 bekam bei der Festnahme einen derartigen Schreck, dass er einen Herzinfarkt erlitt. "Nun geht es ihm wieder besser - allerdings im Gefängnisspital", beruhigte der Kriminalist.
Sechs Millionen Euro Straßenverkaufswert
Die Verdächtigen wussten durchaus, Geld zu verdienen: Insgesamt verkauften sie im Laufe der Zeit rund 500 Kilogramm Cannabisprodukte, 4,5 Kilogramm Speed und 800 Gramm Heroin im Wert von 5,2 Millionen Euro. Mit den nun beschlagnahmten Drogen ergibt sich sogar ein Straßenverkaufswert von etwa sechs Millionen. Der Stoff wurde zu jeweils 30, 40 oder 50 Kilogramm aus den Niederlanden besorgt und in Wien an Dealer weiter gegeben.