Canberra - Der einstige Leadsänger der australischen
Rockband Midnight Oil, Peter Garrett, ist in seiner neuen Rolle als
Parlamentarier sofort unter Beschuss geraten. Regierungsvertreter
warfen dem Abgeordneten der oppositionellen Labour Party am Montag
vor, im vergangenen Jahrzehnt seiner Verpflichtung zur Eintragung ins
Wählerverzeichnis nicht nachgekommen zu sein. Der 51-jährige
Umweltaktivist könnte dafür mit einer Geldstrafe von 50 australischen
Dollar (rund 30 Euro) belegt werden.
Dies gilt jedoch als unwahrscheinlich, da Garrett nach eigenen
Angaben dem australischen Gesetz inzwischen Genüge getan hat. Doch
allein die Tatsache, dass er dies erst jetzt tat, war für Minister
Eric Abetz Grund genug, den Popstar der Lüge zu bezichtigen. Garrett
gewann bei der Wahl am 9. Oktober einen Sitz für die Labour Party in
Sydney und zieht bei der konstituierenden Sitzung Dienstag,
neu ins Parlament ein.
Die Band Midnight Oil löste sich 2002 nach 25 Jahren auf. Ihr
Protestlied "Beds Are Burning", in dem es um die Rechte der
australischen Ureinwohner, der Aborigines, geht, war weltweit
erfolgreich. Garrett gehört auch zum internationalen Vorstand von
Greenpeace. In den vergangenen Jahren setzte er sich insbesondere
gegen die Gentechnik und die Atomindustrie sowie gegen Bauvorhaben an
der australischen Küste ein. (APA/AP)