Brüssel/Athen - Die Entscheidung über den Beitritt Griechenlands zur Eurozone ist auf Basis falscher Defizitzahlen gefällt worden. In den für die Entscheidung zugrundegelegten Jahren 1998 und 1999 habe das an der Wirtschaftsleistung gemessene Staatsdefizit "erheblich über drei Prozent" gelegen, hieß es am Montag aus diplomatischen Kreisen in Brüssel.

Dies gehe aus Neuberechnungen hervor, die das EU-Statistikamt Eurostat am Montagnachmittag dem im Ministerrat zuständigen Ausschuss für Wirtschaft und Finanzen präsentieren werde.

Defizit 1999 bei 3,38 Prozent

Griechische Zeitungen nannten am Montag bereits konkrete Zahlen: So habe das Defizit 1997 bei 6,44 Prozent gelegen und sei 1998 und 1999 nur auf 4,13 und 3,38 Prozent gesunken, berichtete "Eleftheros Typos".

Die griechische Regierung hatte im September bereits eingeräumt, dass es zu schweren Fehler bei der Berechnung des griechischen Haushaltsdefizits in den Jahren 2000 bis 2003 gekommen war. Nach den anschließend von Eurostat revidierten Zahlen lag das Defizit im Jahr 2000 tatsächlich bei 4,1 Prozent statt zunächst veranschlagter 2,0 Prozent, in den Jahr 2001 und 2002 bei jeweils 3,7 statt 1,4 Prozent und 2003 bei 4,6 statt 1,7 Prozent. (APA)