Verlockung EU
"Ich bin nur wegen der EU-Internships hier", erzählt Studentin Eleni. Ein Praktikum bei der Kommission oder beim Europäischen Parlament würde die Politikwissenschaftsstudentin locken. Eleni steht mit ihrem Wunsch nicht alleine: Der Andrang beim Stand der Europäischen Union ist am größten. Dabei, erzählt Eleni, seien vor allem das breite Karriereangebot der EU und die multikulturelle Umgebung verlockend. Die finanzielle Seite kann jedenfalls nicht ausschlaggebend sein - die studentischen Praktika der EU sind fast alle unbezahlt.
Top-Destination Sydney
Großes Interesse besteht auch an den Praktika in den Außenhandelsstellen der Wiener Wirtschaftskammer. Rund 250 StudentInnen von wirtschaftswissenschaftlichen oder juristischen Studienrichtungen verbringen pro Jahr einige Monate in einer der 70 Außenhandelsstellen. Besonders beliebt seinen Sydney und die USA, erzählt die WK-Mitarbeiterin. Die Aufnahmekriterien sind aber relativ streng: Gute Fremdsprachenkenntnisse und ein gewisser Studienfortschritt werden vorausgesetzt.
Gute Taten
"Ich möchte nicht einfach nur ein paar Monate ins Ausland, um dort zu feiern und neue Leute kennenzulernen, sondern will dabei auch etwas Sinnvolles machen", erklärt die Soziologiestudentin Nina ihre Beweggründe für ein Auslandspraktikum. Daher interessiert sie sich für einen Einsatz bei der Organisation "Grenzenlos", die unbezahlte Praktika im Non-Profit-Bereich in Entwicklungsländern vermittelt. "Wir betreuen rund hundert Jugendliche pro Jahr, die für einige Zeit im Ausland im Bereich Bildung, Soziales, Ökologie oder Entwicklung mithelfen", erzählt Christoph von "Grenzenlos".
Großzügige Bezahlung
Für Studierende technischer oder naturwissenschaftlicher Studienrichtungen bietet IAESTE bezahlte Praktika im Ausland an. "Der Vorteil ist, dass mit dem Stipendium Unterkunft, Essen und sogar ein bisschen Taschengeld abgedeckt sind", erzählt IAESTE-Mitarbeiterin Petia, die selber schon ein Praktikum in Mazedonien absolviert hat. Auch hier gibt es mehr Bewerber als Plätze: Petia berichtet, dass rund 50 Prozent der BewerberInnen einen Platz bekommen.