Wien - Andreas Mailath- Pokorny, der Wiener Kulturstadtrat (SP), schwelgte am Montagvormittag in Erinnerungen an jene Zeiten, in denen er allmorgendlich von Rudolf Klausnitzer geweckt wurde - via Ö3: "Lieber Rudi, ich bin dir dafür dankbar."

Und er lobte den "besonders sympathisch gebliebenen" Manager der Verlagsgruppe News für sein "ungeheures Innovationspotenzial": Klausnitzer habe in den verschiedenen Medien "immer wieder Neues erdacht" (zum Beispiel das Frühstücksfernsehen).

Das Goldene Ehrenzeichen für die Verdienste um das Land Wien, das Bürgermeister Michael Häupl (SP) im Roten Salon eher wortlos überreichte, sei aber allein schon für die Erfolge gerechtfertigt, die Klausnitzer als Musicalintendant errang (der größte Erfolg, Elisabeth, wurde von dessen Vorgänger Peter Weck initiiert): Ihm sei es, sagte Mailath, geglückt, die Vereinigten Bühnen Wien als "eine Weltmarke" zu positionieren (eine Abfrage bei Google beweist das Gegenteil), die Musicals seien nachgerade ein "Exportschlager" (Tanz der Vampire war am Broadway ein kapitaler Flop).

Die Rathauskorrespondenz nannte als Gratulanten "Alfred Gusenbauer, Werner Faymann, Kathrin Zechner, Michael Schottenberg und Maria Bill, Georg Springer, Roland Geyer und Hans Rauscher". Bei der Feierstunde für den "kreativen Macher" waren aber auch Dagmar Koller, Ioan Holender, Peter Hofbauer, Elisabeth Gürtler, Peter Marboe, Dietmar Ecker, Carl Pruscha, Monika Lindner et cetera.

Gratulantin Kathrin Zechner, Klausnitzers Nachfolgerin, hat zwar ob der katastrophalen Einspielergebnisse, die Barbarella verursachte (der News-Boss war gleichzeitig auch Producer und Originalscriptautor des Musicals), ein gekürztes Budget für 2005. Sollte aber die Mayerling-Tragödie nach dem Buch von Frederic Morton produziert werden, ist nun doch nicht mehr Klausnitzer der Producer, wie die Vereinigten Bühnen am Montag bekannt gaben. (DER STANDARD, Printausgabe, 16.11.2004)