Kiew - Der Wahlkrimi um das ukrainische Präsidentschaftsamt birgt ständig neue Überraschungen. Am Montag erklärte der Chef des Obersten Wahlkomitees, Sergej Kiwalow, dass die Stichwahl am 21. November "zu platzen droht". Grund seien finanzielle Engpässe, über die das Parlament am heutigen Dienstag zu beraten habe. Die Erklärung kommt auffällig knapp vor der Stichwahl, in die der prowestliche Oppositionskandidat Viktor Juschtschenko gestärkt durch einen leichten Vorsprung im ersten Wahlgang vor dem derzeitigen Premier Viktor Janukowitsch geht. Unterdessen kündigte der amtierende Präsident Leonid Kutschma ein mögliches Gesetz über Verfassungsänderungen noch für diese Woche an: "Dann ginge es bei der Stichwahl nicht mehr ums Prinzip ,Alles oder Nichts'", meinte Kutschma. (sed/DER STANDARD, Printausgabe, 16.11.2004)