Jesuiten holen Wiener Theologin nach Innsbruck:
Brigitte Proksch begleitet als Studien-Präfektin Seminaristen in der Ausbildung - Mit Kopf des Tages
Redaktion
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Innsbruck - Die Jesuiten haben die Wiener Theologin Brigitte Proksch in das Leitungsteam des Internationalen Priesterseminars Canisianum in Innsbruck berufen. Damit ist erstmals in Österreich eine Frau in führender Funktion für die Priesterausbildung verantwortlich. Die 42-Jährige wird im Canisianum als Studien-Präfektin tätig sein. Sie fühle sich "sehr akzeptiert", wenn auch die erstmalige ständige Anwesenheit einer Frau im Haus für einige etwas Neues sei. Die Berufung einer Frau in die Leitungsfunktion sieht Proksch als "Schritt auf einem Weg hin zur Selbstverständlichkeit": Seit bald zehn Jahren würden die Jesuiten den Einsatz von Frauen fördern, der Papst habe 1992 die Einbeziehung von Frauen in die Priesterausbildung angeregt. Vor einem Jahr hatte Proksch ihre Arbeit als erste Frau in Österreich in den Dienst des Ordens gestellt. Ein Assoziierungsabkommen, das eine Aufgabenzuteilung durch den Chef der Jesuiten, den Provinzial, vorsieht, gibt es seit 1995.
Seminar soll keine Männerwelt sein
Ein "natürlicher respektvoller Umgang mit Männern und Frauen" müsse als Selbstverständnis zum Priesterberuf gehören. Das Seminar soll daher "keine Männerwelt" sein. Ehelosigkeit bedeute nicht "Beziehungslosigkeit". Aber die Seminaristen müssen sich bewusst sein, dass sie, ob heterosexuell- oder homosexuell, keine exklusive private Beziehung leben können. Internationale Priesterausbildungen wie im Canisianum seien angesichts von steigernder Migration vermehrt gefragt. Es gehe nicht um eine Eingliederung der Studenten aus Übersee in die österreichische Gesellschaft. Im Priesterseminar studieren 55 Studenten aus 20 Ländern. (bs/DER STANDARD, Printausgabe, 16.11.2004)
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