Ramat Gan - Drillinge entwickeln sich langsamer als Einzelkinder und Zwillinge. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie der Bar Ilan University gekommen. Die Forscher analysierten die kognitive Entwicklung von 23 Drillingen, 23 Zwillingspaaren und 23 Einzelkindern. Bis zum Ende des ersten Lebensjahres hatten sich die Drillinge in den Bereichen Wort, Gesten und Grundspiele schlechter entwickelt. Laut Studie ist dafür verantwortlich, dass die Mütter nicht so viel Zeit für die Förderung ihrer Kinder aufwenden konnten. Der Großteil ihrer Zeit wurde für die Befriedigung der körperlichen Bedürfnisse aufgebraucht. Die Anzahl der Drillingsgeburten hat sich laut BBC seit 1980 in den Industrieländern verzehnfacht.

Die Forscher gehen jedoch davon aus, dass die Drillinge später von der Interaktion untereinander profitieren können. Die aktuelle Studie widerspricht früheren Untersuchungen, wonach auch Zwillinge in ihrer Entwicklung benachteiligt sind.

Die leitende Wissenschafterin Ruth Feldman erklärte, dass der Unterschied zwischen Zwillingen und Drillingen ganz entscheidend sei. "Unterhalb eines bestimmten Grenzbereiches gehen wir davon aus, dass das Kind nicht jene elterliche Betreuung erhält, die es für eine optimale Entwicklung bräuchte. Das Verhältnis zwischen Kind und Elternteil geht nicht zu Gunsten der Eltern aus. Eltern berichten, dass dieses eine Kind mehr den Unterschied zwischen überschaubar und unüberschaubar ausmacht." So gab es laut Feldman mehrere Fälle von Drillingen, die das Haus in den ersten Monaten ihres Lebens nicht verließen, weil es die Eltern nicht schafften. Derartige Ereignisse seien von Zwillingen noch nie berichtet worden. (pte)