Bei Schuldspruch droht Todesstrafe - US-Militär ermittelt wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen in Falluja
Redaktion
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Washington - Das US-Militär hat einen Offizier wegen
des Mordes an einem Iraker in der Bagdader Rebellenhochburg Sadr City
angeklagt. Leutnant Erick Anderson werde vorgeworfen, mit zwei
anderen Soldaten im August an der Tötung des schwer verletzten jungen
Irakers beteiligt gewesen zu sein, hieß es in einer Erklärung der
Armee am Dienstag. In US-Militärkreisen hatte es geheißen, das Opfer
sei getötet worden, um es von seinen Schmerzen zu erlösen.
Gegenstand der Ermittlungen war, ob Anderson zwei Unteroffiziere
ermächtigt hat, auf den Iraker zu schießen. Die beiden Unteroffiziere
wurden bereits im September angeklagt. Sollte es zu einem Verfahren
kommen und Anderson von einem Militärgericht schuldig gesprochen
werden, droht ihm die Todesstrafe.
In einem anderen Fall, dem Tod eines verletzten Irakers in
Falluja, hat das US-Militär eine Untersuchung wegen mutmaßlicher
Kriegsverbrechen eingeleitet. Der Fernsehsender NBC hatte am Montag
berichtet, ein US-Marineinfanterist habe einen verwundeten und
wehrlosen Iraker in einer Moschee mit einem Kopfschuss getötet. Nach
Ansicht von Menschenrechtsorganisationen könnte es sich dabei um ein
Kriegsverbrechen gehandelt haben. (APA/Reuters)
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