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Bittere Niederlage für Kamerun, bitteres Ende für Trainer Winfried Schäfer.

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Kevin Kuranyi setzt sich gegen zwei Kameruner durch. Die Premiere der roten DFB-Leiberln war von Erfolg gekrönt.

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Leipzig/St. Denis - Nur drei Stunden nach der 0:3-Niederlage gegen die deutsche Fußball-Nationalmannschaft am Mittwochabend in Leipzig ist Winfried Schäfer als Trainer der Auswahl Kameruns entlassen worden. Verbandspräsident Mohamed Iya gab in der Nacht zum Donnerstag die Entscheidung nach einer Krisensitzung der Verbandsführung im Mannschaftshotel bekannt. "Mit dieser Niederlage war er nicht mehr zu halten. Man kann keinem in Kamerun diese Leistung verkaufen", begründete Iya die vorzeitige Trennung von Schäfer.

Der ehemalige Bundesliga-Trainer war seit knapp drei Jahren für die Nationalmannschaft Kameruns verantwortlich. Der Vertrag des 54-Jährigen beim Olympiasieger von Sydney 2000 hatte noch eine Laufzeit bis 2006. Die Qualifikation für die 2006 stattfindende Weltmeisterschaft in Deutschland ist allerdings nach mangelhaften Ergebnissen in den ersten Qualifikationsspielen stark gefährdet.

Kuranyi und Klose treffsicher

Die Tore im freundschaftlichen Länderspiel, mit dem das ausverkaufte Leipziger Zentralstadion nach der Generalsanierung offiziell eingeweiht wurde, erzielten Kuranyi (71.) und Klose (78., 88.). Österreichs Qualifikationsgegner Polen erreichte in Frankreich ein 0:0.

Die Deutschen, die sich vor 54.200 Zuschauern in der neuen WM- Arena in Leipzig nach Seitenwechsel deutlich steigerten, blieben auch im vierten Länderspiel unter Teamchef Jürgen Klinsmann ungeschlagen. Der Kameruner Stürmer-Star Samuel Eto'o, beim spanischen Tabellenführer FC Barcelona derzeit in Hochform, wurde von den beiden 20-jährigen deutschen Innenverteidigern Per Mertesacker (Hannover 96) und Robert Huth (Chelsea) weitgehend kalt gestellt. Gegen Ende des Spiels zeigte das Team von Trainer Winfried Schäfer Auflösungserscheinungen. Langwierige Finanzquerelen mit dem Verband bis kurz vor Anpfiff hatten die Moral der Afrikaner offenbar nicht gerade gestärkt.

Spanien schlägt England

Hitzige Szenen ereigneten sich im Madrider Bernabeu-Stadion, wo einander Spanien und Österreichs WM-Quali-Gegner England ein aggressiv geführtes Prestige-Duell lieferten. Das erste Teamtor von Athletic Bilbao-Verteidiger Asier Del Horno entschied bereits in der neunten Minute zu Gunsten der Iberer.

Vor rund 55.000 Zuschauer verjuxte Real-Stürmer Raul eine Viertelstunde nach dem Goldtreffer einen Elfmeter. Danach regierte aber Aufregung der ganz anderer Art. So fielen die Engländer Wayne Rooney (ManU) und Ashley Cole (Arsenal) durch hässliche Fouls negativ auf. Der auch als "Hitzkopf" bekannte Rooney wurde nach einer dummen Attacke an Spaniens Torhüter Iker Casillas verwarnt und nach einem weiteren Vergehen an Marchena vorzeitig ausgewechselt. Er entging damit einem Ausschluss. Nach dem Wechsel folgte der ebenfalls gefährdete Cole seinem Teamkollegen vorzeitig unter die Dusche.

"Ich habe Rooney ausgetauscht, weil er mit dem nächsten kleinen Foul wahrscheinlich vom Platz geflogen wäre", begründete Teamchef Sven-Göran Eriksson. Der Schwede gab zu, dass sein Rookie diesmal nicht durch seine Stürmer-Qualitäten, sondern durch andere Dinge aufgefallen wäre. "Er ist jung und lernt noch aus solchen Dingen. Es tut ihm leid, was er gemacht hat." Alle Engländer waren aber schwach wie schon lange nicht. Unwohl in seiner Haut fühlte sich auch David Beckham, der wie Eriksson die rassistischen Kundgebungen verurteilte. "Ich bin zutiefst enttäuscht über dieses Verhalten in meinem Heimstadion, das habe ich hier noch nie erlebt", meinte der Real-Legionär.

Schotten weiter debakulös

In weiteren freundschaftlichen Länderspielen das Tages bezog Schottland in Edinburgh eine 1:4-Heimniederlage gegen Schweden, Italien bezwang Finnland im sizilianischen Messina dank eines Miccoli -Treffers mit 1:0. Achtbare Resultate erreichten die Qualifikationsgegner Österreichs in Gruppe 6. Aserbaidschan trotzte den höher eingeschätzten Bulgaren ein 0:0 ab und auch für die Polen reichte es vor 50.000 Zuschauern in St. Denis gegen Frankreich zu einem torlosen Remis. (APA/dpa/red)

Ergebnisse von Freundschaftsspielen:

Mittwoch:

  • Deutschland - Kamerun 3:0 (0:0) Leipzig, 54.200 (ausverkauft). Tore: Kuranyi (71.), Klose (78., 88.). Gelb-rote Karte: Djemba-Djemba (Kamerun/81.)

  • Italien - Finnland 1:0 (1:0) Messina, 7.043. Tor: Miccoli (33.)

  • Spanien - England 1:0 (1:0) Madrid, 55.000. Tor: Del Horno (9.)

  • Aserbaidschan - Bulgarien 0:0 Baku, 10.000.

  • Schottland - Schweden 1:4 (0:1) Edinburgh, 15.071. Tore: McFadden (78./Elfer) bzw. Allbäck (27., 49.), Elmander (72.), Berglund (73.)

  • Frankreich - Polen 0:0 St. Denis, 50.000.

  • Slowakei- Slowenien 0:0 Tyrnau, 5.482.

  • Marokko - Burkina Faso 4:0 (0:0) Rabat, 5.000. Tore: Oulmres (52.), Boukhari (68.), Sarsar (80.), Yassine (82.)

  • Südafrika - Nigeria 2:1 (1:0) Johannesburg, 39.817. Tore: Bartlett (23.), Vilakazi (60.) bzw. Makinwa (62.)

  • Senegal - Algerien 2:1 (2:0) Toulon. Tore: Niang (33.), Gueye (41.) bzw. Daoud (81.)

    Dienstag:

  • Irland - Kroatien 1:0 (1:0) Dublin, 33.200. Tor: Robbie Keane (24.). GAK-Verteidiger Mario Tokic wurde bei Kroatien in der 66. Minute eingewechselt.

  • Australien - Norwegen 2:2 (1:1) London (Craven Cottage), 7.364. Tore: Cahill (45.), Skoro (58.) bzw. Iversen (41.), Pedersen (83.)