Das amerikanische Medienunternehmen Hollinger
International Inc. verkauft die israelische Zeitung "Jerusalem Post"
für 13,2 Mio. Dollar (10,2 Mio. Euro) an den israelischen
Medienkonzern Mirkaei Tikshoret Ltd.. Die Transaktion erfolgt über
den Kauf der Palestine Post Limited, Herausgeber der "Jerusalem Post"
und des "Jerusalem Report", durch die israelische Gesellschaft. Es
handelt sich um führende Publikationen im Nahen Osten. Dies teilte
Hollinger am Dienstag mit. Die Transaktion soll im Dezember über die
Bühne gehen.
Hollinger kontrolliert dann noch die "Chicago Sun-Times",
zahlreiche Lokalzeitungen im Großraum Chicago sowie Neue Medien. Das
Unternehmen hatte bereits vor einiger Zeit den "Daily Telegraph" in
London für 1,2 Mrd. Dollar veräußert und will sich auf seine
nordamerikanischen Titel und Vermögenswerte konzentrieren.
Klage
Mirkaei Tikshoret mit Sitz in Tel Aviv zählt zu den größten
israelischen Mediengruppen. Sie kontrolliert Fernseh- und
Radiosender, Tageszeitungen in Russisch sowie wöchentlich und
monatlich erscheinende Magazine in Russisch und Hebräisch.
Die amerikanische Wertpapier- und Börsenkommission SEC hatte am
Tag zuvor den ehemaligen Hollinger-Chef und -Großaktionär Conrad M.
Black, den früheren stellvertretenden
Hollinger-Verwaltungsratsvorsitzenden F. David Radler und die
kanadische Holdingfirma Hollinger Inc. vor einem Gericht in Illinois
verklagt. Sie sollen angeblich auf betrügerische Weise Bargeld und
Vermögenswerte von der Hollinger International abgezweigt haben. Sie
hätten dies den anderen Aktionären der Hollinger International
verheimlicht. (APA/dpa)