Das Handy ist zum ständigen Begleiter und in möglichen Notsituationen zum Sicherheitsfaktor geworden: 85 Prozent der Österreicher haben ihr Mobiltelefon daher auch am Berg dabei. Allerdings kennt lediglich ein Viertel der Österreicher - und nur 16 Prozent der Salzburger - den für alpine Notfälle oft lebensrettenden Euronotruf 112, wie eine Alpinstudie der Mobilkom Austria ergab, die am Mittwoch bei einer Pressekonferenz im Zuge des Aktionstages "Sicherheit in den Bergen" in Salzburg vorgestellt wurde.

112

Allerdings ist gerade der Euronotruf 112 in den Bergen entscheidend: "Gibt es bei einem alpinen Notfall keinen Empfang, kann der Verunglückte sein Telefon ausschalten und nach dem Wiedereinschalten statt des PIN-Codes die Nummer 112 eingeben. So sucht das Handy automatisch das stärkste Funknetz. Der Ruf gilt außerdem als SOS-Ruf, hat immer Vorrang und kann nicht nur kostenlos, sondern auch ohne SIM-Karte genutzt werden", erklärte Heinz Slupetzky, Vorsitzender des Österreichischen Alpenvereins Salzburg.

Nur 17 Prozent

Auch über den alpinen Notruf mit der Nummer 140 (in Vorarlberg 144) wissen laut Studie nur 17 Prozent aller Österreicher Bescheid. Sechs Prozent der Befragten hätten das Mobiltelefon in den Bergen aber schon einmal für einen kritischen Fall benötigt, in Salzburg sogar 18 Prozent. "Aus Sicht der Bergrettung ist das Handy unverzichtbar", so Matthias Gruber, Leiter der Bergrettung Salzburg. Allerdings warnen Experten davor, das Handy als Sicherheitsfaktor zu überschätzen und dadurch ein höheres Risiko einzugehen.

" Trotzdem bleibt ein Teil Selbstverantwortung bei jedem Einzelnen"

"Das Land Salzburg investiert rund zwölf Millionen Euro jährlich in die Sicherheit. Trotzdem bleibt ein Teil Selbstverantwortung bei jedem Einzelnen", äußerte sich Landeshauptfrau Gabi Burgstaller (S). Insgesamt kam es im Jahr 2003 zu 7.425 Rettungseinsätzen in Österreich. 175 Menschen konnten nur mehr tot geborgen werden. "In Salzburgs Bergen hatten wir in diesem Jahr schon 710 Bodeneinsätze", präsentierte Gruber die Unfallstatistik. Die meisten Unfälle geschehen im Pistenbereich, an zweiter Stelle stehen die Wanderrouten. (APA)