Mit 1. Jänner 2005 gibt die Metro Group in Deutschland fast jeden dritten ihrer noch 443 Extra-Verbrauchermärkte ab. 119 Filialen werden an die Rewe-Handelsgruppe veräußert. Die Mitarbeiter dieser Filialen sollen von Rewe übernommen werden. Weitere 18 Verbrauchermärkte werden "geschlossen oder verwertet", hieß es. Auf die insgesamt betroffenen 137 Filialen entfällt ein Umsatz von rund 550 Mio. Euro.
Kartellbehörde
Die Kartellbehörden müssen der Übernahme noch zustimmen. Metro rechnet im Zusammenhang mit der Filialnetzstraffung mit Aufwendungen im niedrigen zweistelligen Millionenbereich.
Rewe will die übernommenen Extra-Märkte in ihre Vertriebsnetze integrieren und seine Marktposition in Deutschland "offensiv ausbauen". Rund 80 Standorte sollen zu Rewe-Supermärkten werden, 30 Filialen gehen an die Minimal-Kette und zehn Standorte werden zu Penny- Discounter-Märkten. Die übernommenen Standorte sind vor allem in den ostdeutschen Bundesländern sowie in Hessen, Bayern und Baden- Württemberg. Die verbliebenen Extra-Märkte konzentrieren sich auf Nord- und Westdeutschland.
"Extra"-Kette mit roten Zahlen
Die "Extra"-Kette hatte zuletzt rote Zahlen geschrieben. Mit dem Verkauf der Märkte an Rewe und der Schließung von Filialen will die Metro Group ihre Verschuldung senken. Über den Kaufpreis wurde nach Angaben von Rewe Stillschweigen vereinbart. Metro bezifferte die einmaligen Aufwendungen für den Verkauf auf einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag.
Wie sich die Kosten der Transaktion auf das Erreichen des Gewinnziels des Handelsriesen Metro für 2004 auswirken, ist aber noch offen. In der Erwartung des Konzerns einer Ergebnissteigerung von 6 bis 10 Prozent je Aktie seien diese Aufwendungen nicht berücksichtigt. Die Metro-Aktie stieg am Mittwoch um 1,7 Prozent auf 38,90 Euro und war damit größter Gewinner im Deutschen Aktienindex (Dax).
Hohe Logistik-Kosten
In Ost- und Süddeutschland war das Netz der Extra-Märkte nicht so straff geknüpft wie in anderen Teilen der Republik, was für Metro unter anderem hohe Logistik-Kosten mit sich zog.
Analyst Thilo Kleibauer von MM Warburg sagte, es sei "im Prinzip positiv, dass Metro bei der Repositionierung der Extra-Märkte einen großen Schritt macht und sich in großem Umfang von Standorten trennt". Die Auswirkungen auf das Ergebnis in diesem Jahr seien nicht so schön, aber mittelfristig seien die Maßnahmen zu begrüßen. Analysten sagten, der niedrige zweistellige Einmalbetrag könne sich im Bereich von zwei bis 2,5 Prozent auf die Ergebnisprognose auswirken.