Das Gen enthält den Bauplan für ein Protein mit Namen LRRK2 (früher PARK8 genannt), dessen Funktion noch nicht bekannt ist. Patienten, bei denen dieses Protein auf Grund einer Mutation nicht richtig gebildet wird, leiden an klinischen Symptomen der Parkinson-Krankheit wie etwa Bewegungsstörungen. LRRK2 (Leucin Rich Repeat Kinase 2) kommt daher nach Meinung der Wissenschaftler eine zentrale Rolle bei der Entstehung von neurodegenerativen Erkrankungen wie Parkinson zu.
Mensch
Gen zur Parkinson-Vererbung entdeckt
Forscher glauben jedoch, dass mehrere Genveränderungen zusammen kommen müssen, um die Krankheit auszulösen
Tübingen - Ein deutsch-amerikanisches Forscherteam hat
ein für die Vererbung der Parkinson-Krankheit verantwortliches Gen
entdeckt. Die Mehrzahl der Erkrankungen sei zwar nicht auf die
gefundene Mutation im Erbgut zurückzuführen, sagte der Tübinger
Neurologe Prof. Thomas Gasser am Mittwoch. Die Entdeckung könne aber
helfen, neue Therapien oder eine Vorbeugung gegen Parkinson zu
entwickeln. Ihre Ergebnisse präsentieren die Wissenschaftler aus
Tübingen, Neuherberg bei München und Florida im US-Fachjournal
"Neuron" (Cambridge, Massachusetts) vom Donnerstag.
Insgesamt sind laut Gasser nun fünf Gene bekannt, die bei
Parkinson eine Rolle spielen. "In der Praxis haben aber nur die
wenigstens Parkinson-Patienten betroffene Familienangehörige", sagte
Gasser, der am Hertie Institut für klinische Hirnforschung am
Universitätsklinikum Tübingen arbeitet. "Es müssen wahrscheinlich
mehrere Genveränderungen zusammen kommen, um die Krankheit
auszulösen." Nur in seltenen Fällen gebe es Familien mit mehreren
erkrankten Angehörigen. (APA/dpa)