Berlin/Hamburg - Die Berlinale hat einen ihrer drei Hauptsponsoren verloren. Der Privatsender Sat.1 steigt als Hauptsponsor der Internationalen Filmfestspiele Berlin aus. Unternehmenssprecherin Jutta Kehrer sagte am Mittwoch, Sat.1 werde 2005 nicht mehr Sponsor sein, nachdem der Sender zuvor sieben Mal Partner des Festivals gewesen sei. Zur Begründung erklärte sie, Sat.1 wolle seine Kräfte für neue Produktionsvorhaben bündeln. Dazu gehöre eine Telenovela, die derzeit in Vorbereitung ist. Zur Höhe der bisherigen Förderung machte die Sprecherin keine Angaben.

Die anderen beiden Hauptsponsoren L'Oréal Paris und Volkswagen seien wie im vergangenen Jahr auch bei der Berlinale vom 10. bis 20. Februar 2005 wieder dabei, sagte Berlinale-Sprecherin Frauke Greiner. Dazu kämen zahlreiche weitere Sponsoring-Partner der vergangenen Jahre.

Die Berlinale, nach Cannes das zweitwichtigste Filmfestival der Welt, erhalte wie im vergangenen Jahr 6,5 Millionen Euro vom Bund, sagte Greiner. Zusätzlich finanziert sich das Festival durch Sponsoren und Eigeneinnahmen, was etwa 3,5 Millionen Euro ausmacht.

"Selling Democracy II - Winning the Peace"

Unter dem Motto "Selling Democracy II - Winning the Peace" setzt die Berlinale 2005 ihre Reihe mit Filmen aus dem US-amerikanischen Wiederaufbauprogramm nach dem Zweiten Weltkrieg fort. Gezeigt würden Dokumentarfilme der frühen Nachkriegsjahre, der so genannten Re-Orientierungsphase, teilten die Internationalen Filmfestspiele mit. Zudem sind Spielfilme der Zeit, in denen die Umbruchsituation Europas porträtiert wird, im Programm.

Die politische und humane Idee der Marshall-Plan-Filme und ihr Anteil am Demokratisierungsprozess gehörten mit zu den beeindruckendsten politischen Initiativen der Nachkriegszeit, heißt es in der Berlinale-Mitteilung. Parallel zur Filmreihe gibt es drei Workshops mit internationalen Historikern und Filmwissenschaftlern. Die 55. Berlinale findet vom 10. bis 20. Februar 2005 statt. (APA/dpa)