US-Soldaten haben nach Angaben des Komitees zum Schutz von Journalisten in der Stadt Falluja einen irakischen Reporter festgenommen. Das Militär halte den Iraker, der für den Fernsehsender Al Arabiya sowie die Nachrichtenagentur Associated Press (AP) arbeite, bereits seit vergangener Woche fest, teilte das in New York ansässige Komitee zum Schutz von Journalisten am Mittwoch mit.

Der Sender habe bereits am 11. November den Kontakt zu seinem Mitarbeiter Abdel Kader Saadi verloren. Saadi, der auch als Fotograf im Einsatz gewesen sei, wohnt den Angaben nach in der sunnitischen Rebellenhochburg Falluja. Dort geht das US-Militär seit Anfang vergangener Woche vehement gegen Aufständische vor. Das Komitee berief sich bei ihren Vorwürfen gegen das US-Militär auf einen anderen Korrespondenten von Al Arabiya.

Unter Berufung auf den Sender teilte die Gruppe zudem mit, Saadi sei zusammen mit einigen anderen Zivilisten in einer Moschee festgenommen worden. Er habe eine Jacke mit der Aufschrift "Presse" in arabischer und englischer Sprache getragen. "Saadi sollte sofort freigelassen werden", forderte Ann Cooper, Sprecherin des Komitees. Das US-Militär habe keinen Grund, Saadi festzuhalten. Dieser habe zum Zeitpunkt der Festnahme ganz eindeutig als Journalist gearbeitet.

Ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums sagte, das US-Militär habe keine Kenntnis von einem derartigen Vorfall. Ein Sprecher von AP konnte die Festnahme indes nicht bestätigen.

Im Jänner hatten US-Soldaten im Irak vier irakische Journalisten der Nachrichtenagentur Reuters sowie des US-Fernsehsenders NBC festgenommen. Die drei Reuters-Mitarbeiter hatten angegeben, von den Soldaten wiederholt geschlagen und gedemütigt worden zu sein. Das US-Militär hatte die Vorwürfe zurückgewiesen. (APA/Reuters)