Protest gegen Spanien bei FIFA und UEFA
Der Streit überschattete in Madrid auch das freundschaftliche Länderspiel Spanien gegen England (1:0) am Mittwochabend im Bernabeu-Stadion. Er war ausgelöst worden vom spanischen Nationaltrainer Luis Aragones, der den Arsenal-Stürmer Thierry Henry als "Scheißneger" bezeichnet hatte. Rassismus-Vorwürfe in der britischen Presse konterte der Coach mit einem Hinweis auf die koloniale Vergangenheit der Briten. Der englische Verband (FA) kündigte außerdem einen Protest gegen Spanien vor der FIFA und der UEFA wegen rassistischer Sprechchöre während des U-21-Spiels in Alcala de Henares an.
Anti-Rassismus-Sprecher fordert Stadionverbot
Der britische Europaminister Denis McShane verlangte von den Verantwortlichen in Spanien eine "öffentliche Entschuldigung". Der Londoner Staatsminister für Sport, Richard Caborn, erklärte: "Ich möchte, dass der spanische Verband diese Szenen verurteilt. Ich bin fest davon überzeugt, dass auf höchster Stufe Maßnahmen ergriffen werden müssen." Piara Powar, Sprecher der Anti-Rassismus-Organisation "Kick It Out", forderte gar: "Die UEFA muss Spanien mit einem Stadionverbot bestrafen."
Boykott der Prominenz
Nationalcoach Eriksson meinte nach dem Länderspiel in Madrid: "Ich glaube, dass wir in England bei der Bekämpfung des Rassismus weiter sind als andere Länder." Das Spiel stand auch im Schatten eines Boykotts der Prominenz. Auf der Ehrentribüne fand sich kein Minister ein, obwohl die Partie Spaniens 500. Länderspiel war. Der Boykott richtete sich gegen den amtierenden spanischen Verbandschef Juan Padron, gegen den die Justiz wegen des Verdachts der Veruntreuung von Verbandsgeldern ermittelt. Niemand habe sich neben diese "unvorzeigbare Person" setzen wollen, schrieb die Sportpresse.
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