Wien - Der US-Geheimdienst CIA habe acht Tage nach dem Tod des palästinensischen Präsidenten Yasser Arafat ein weitverzweigtes Netzwerk von Unternehmensbeteiligungen, Fonds und Briefkastenfirmen entdeckt. Das berichtete das Nachrichtenmagazin "Format" in seiner am Freitag erscheinenden Ausgabe. Das Netzwerk soll sich von Kanada über die Karibik bis Nordafrika erstrecken. Es werde gemeinsam mit Bankkonten auf einen Wert von rund 1,5 Milliarden Dollar (1,152 Mrd. Euro) geschätzt.

Wie "Format" unter Berufung auf Geheimdienstquellen weiters berichtete, haben CIA-Ermittler unter anderem eine PLO-Beteiligung am kanadischen Pharma-Unternehmen Bioniche Life Sciences Inc. in der Höhe von neun Millionen Dollar sowie Fonds und Investmentgesellschaften namens Avmax, Onyx, SliverHaze oder Chalcedony in den USA und im karibischen Aruba aufgestöbert. Der Wert dieser Beteiligungen soll zumindest 200 Millionen Dollar betragen.

Anteile an mehreren Telekom-Unternehmen

Allein der Investitionsfonds der PLO habe Unternehmensbeteiligungen im Wert von zumindest weiteren 400 Millionen Dollar angehäuft: Dazu gehörten laut dem Magazin Anteile an mehreren Telekom-Unternehmen, etwa an der Orascom in Ägypten und Tunesien, sowie an Handy-Betreibern in Jordanien, Algerien und Palästina. Allein die Cement Company, die das Zementmonopol in Palästina besitzt, habe einen Wert von 54 Millionen Dollar.

Laut CIA-Informationen habe Arafat allein im Jahr 2001 über eine in Aruba ansässige Gesellschaft namens Agamac einen nagelneuen Challenger-Privatjet um 23,4 Millionen Dollar gekauft. Zudem soll der ägyptische Telekom-Mogul Naguib Sawiris einen Learjet um 10,2 Millionen Dollar gespendet haben, der im Eigentum einer Aruba-Company namens Avmax stehe. Arafat habe zudem bereits Mitte 2000 einen Challenger-Jet erstanden. Die Leasing-Finanzierung des mit dem österreichischen Hoheitskennzeichen OE-IYA betriebenen Jets in der Höhe von 23 Millionen Dollar soll die Bawag Leasing übernommen haben, schreibt "Format". (APA)