Wien - Fünf Architektenteams und die Studentin Hannah Feigl haben sich in den vergangenen Monaten den Kopf darüber zerbrochen, was man aus den 2001 abgebrannten Sofiensälen im Weißgerberviertel noch machen kann.

Foto: Schaubilder/TU-Wien

Alle Projekte, fasst Planungsstadtrat Rudolf Schicker zusammen, kommen zu einem ähnlichen Schluss: "Mit dem noch Bestehenden ist noch etwas Brauchbares da." Man könne dort ein "wirtschaftlich leistbares" Projekt entwickeln.

Detailstudien und mögliche Nutzungskonzepte liegen damit auf dem Tisch, sie werden bis Mitte 2005 in einen Bebauungs- und Flächenwidmungsplan einfließen.

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Seitens der MA 21A (Stadtteilplanung) wird empfohlen,

  • die Sofiensäle zu einer Wohnanlage für Studenten oder Senioren umzufunktionieren,

  • den großen Tanzsaal für Veranstaltungen zu erhalten,

  • keiner "Verdichtung", also keiner Vergrößerung der Kubatur des Baus stattzugeben,

  • kein Einkaufszentrum zu errichten, weil die Kundenfrequenz zu gering wäre.

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    Architektenteams, die gebeten wurden, Vorschläge und Studien zu erarbeiten (diese Einladung zur Ideenpräsentation kostet in Summe 100.000 Euro), sehen die Zukunft der Sofiensäle so:

  • Architektin Gisela Podreka schlägt eine Mischung aus Wohnen, Büro, Gewerbe (Café, Hotel) vor.

  • Wolf Dieter Prix (Coop Himmelb(l)au) will das Sofienbad zur Wellnesszone machen.

  • Michael Szyszkowitz und Karla Kowalski setzten eine künstlerisch dominierte Nutzung mit Musikschule und Museum um.

  • Manfred Wehdorn, Architekt und Denkmalschützer, denkt an eine Seniorenresidenz und die Planung zweier Sofiensäle - getrennt oder gemeinsam bespielbar.

  • Johannes Zeininger schlug e einen "Mediencluster" für Filmfirmen und Printmedien vor, außerdem Lofts.

  • Hannah Feigl entwarf in ihrer Diplomarbeit "für das alte Skelett" der "Sofie" ein "Cross-Programming" mit Wohnen/Arbeiten/Fitness.

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    Um die Sofiensäle wurde seit Jahren zwischen dem Eigentümer und der Stadt Wien gestritten, es ging um Regenhüllen für die Brandruine, Streit mit dem Denkmalamt, Finanzen und letztlich auch Justamentstandpunkte.

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    Nun hat nach Ansicht Schickers die Sofiensäle AG aufgrund einer bestehenden Bausperre bis Jänner Zeit, sich für eine Variante der Instandsetzung zu entscheiden. Die Finanzierung liegt bei der privaten Sofiensäle AG, allerdings könne das Projekt beim Altstadterhaltungsfonds eingereicht werden. (aw, DER STANDARD Printausgabe 19.11.2004)

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