Aus finanziellen und privaten Gründen droht dem ältesten Frauenlokal Österreichs, dem Frauencafe, mit Ende dieses Jahres das Aus. Das Frauencafe gilt als eines der ersten Projekte der Neuen Frauen- und Lesbenbewegung in Österreich und ist seit 1977 Treffpunkt und Kulturzentrum feministischer Frauen aus Wien.

Um diesen geschichtsträchtigen Frauenraum nicht aufgeben zu müssen, haben die Vorstandsfrauen des Frauencafe-Vereins den Plan ausgeheckt, das Frauencafe auf kollektiver Basis weiterzuführen. Der Vorschlag sieht folgendermaßen aus:

Eine möglichst große Anzahl (mindestens 300 Unterstützerinnen) an engagierten, solidarischen Frauen zahlt einen monatlichen Clubbeitrag ab € 5.- bis € 15,-- (nach oben aber offen) per Dauerauftrag. Davon werden die laufenden betrieblichen Kosten wie Miete etc. und ein Arbeitsplatz für eine Frau bezahlt, die den abendlichen Betrieb, die Bestellungen und das Service garantiert. Was darüber hinaus dort passiert, wird von einem "Inner Circle" von Frauen, die sich mehr engagieren wollen, letztlich aber von dem neu zu konstituierenden Vorstandsgremium bestimmt. Außerdem soll es eine Umgestaltung des Lokals in Richtung gemütlicher, offener, freundlicher, moderner geben, die aber von eigenen, etwas finanzkräftigeren Spenderinnen getragen werden soll, die der Vorstand persönlich ansprechen wird. Das Frauencafe bleibt weiterhin für alle Frauen geöffnet, aber die Mitgliedsfrauen genießen besondere Vergünstigungen wie zum Beispiel:
  • Regelmäßige Information über Veranstaltungen und vergünstigte Eintritte
  • die Möglichkeit, die Räume für eigene Veranstaltungen, Feiern und Projekte zu nützen,
  • eventuell auch günstigere Konsumation
  • und andere noch zu überlegende Benefizien. Das Projekt ist vorerst als Pilotprojekt für ein Jahr festgelegt, wenn es funktioniert, soll es weitergehen. Die ordnungsgemäße Verwendung der Clubbeiträge würde durch ein wirtschaftstreuhänderisches Testat jährlich belegt. (red)