Die traditionsreiche Emigrantenzeitung "Aufbau" aus New York bekommt einen neuen Besitzer. Das 1934 gegründete Blatt wird von der JM Jüdische Medien AG (JMAG) in Zürich übernommen und von Jänner 2005 an als Monatsmagazin weitergeführt, teilte das Unternehmen am Freitag in Berlin mit. Die JMAG gibt bereits die deutschsprachige Wochenzeitung "Tachles" heraus.

"Aufbau" und "Tachles" hätten eine gemeinsame Tradition im liberalen Journalismus, die ihren Anfang in Berlin genommen habe, hieß es weiter. Zu den Autoren gehörten einst Thomas Mann, Albert Einstein und Hannah Arendt. "Aufbau" war seit März 2004 nicht mehr erschienen und stand vor dem Konkurs. Im Jahr 2002 hatte das Blatt ein Büro in Berlin eröffnet und als "transatlantische Zeitung" mit einer Auflage von 10.000 Exemplaren verstärkt um Leser im deutschsprachigen Raum geworben.

Die Redaktion der JMAG verfüge über ein weltweites Korrespondentennetz und renommierte Autoren, erklärte der Verlag. "Aufbau" werde über Themen der jüdischen Welt in Kultur, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft berichten. Die Stammredaktion der JMAG unter Chefredakteur Yves Kugelmann bleibe in Zürich. Andreas Mink, bisheriger "Aufbau"-Chefredakteur, werde für die Amerika-Redaktion verantwortlich sein. Daneben unterhalte die Redaktion Büros in Jerusalem und Berlin.

Die JM Jüdische Medien AG gehört je zur Hälfte den Verlagen Basler Zeitung Medien und Zürcher Serenada Verlag AG. Neben "Tachles" führt die JMAG das französischsprachige Monatsmagazin "Revue Juive". (APA/dpa)