Der hoch verschuldete Kabelnetzbetreiber
Primacom ist im dritten Quartal tiefer in die roten Zahlen gerutscht.
An der Börse brachen Primacom-Aktien am Nachmittag um mehr als neun
Prozent auf 1,1 Euro ein. Der Nettoverlust sei im dritten Quartal
auf 27,5 von 22 Mio. Euro im Vorjahr gestiegen, teilte das im General
Standard gelistete Unternehmen am Freitag mit. Der Umsatz sei um acht
Prozent auf 53,5 Mio. Euro geklettert. Hohe Kosten durch die
finanzielle Restrukturierung der Gesellschaft hätten das Ergebnis
belastet.
Primacom konzentriere sich weiter auf Umsatzsteigerung und
Ergebnisverbesserung, hieß es. Dafür lote das Unternehmen alle
Möglichkeiten für eine Restrukturierung seiner Fremd- und
Eigenkapitalfinanzierung aus. Für das Geschäftsjahr 2003 hatte
Primacom einen Verlust von 118,1 Mio. Euro ausgewiesen. Ein Großteil
davon belief sich auf den Zinsaufwand für die Verbindlichkeiten in
Höhe von 946,4 Mio. Euro.
Die Mehrheit der Primacom-Aktionäre hatte Anfang Juni auf der
Hauptversammlung eine Übernahmeofferte der Gläubigerbank JP Morgan
Chase und der US-Finanzinvestorengruppe Apollo abgelehnt. Primacom
versorgt über seine Kabelnetze in Deutschland rund eine Million und
in den Niederlanden rund 300.000 Haushalte mit Fernseh- und
Rundfunkprogrammen. (APA)