Die russische Polizei hat Agenturmeldungen zufolge einen weiteren Tschetschenen festgenommen, der in den Mord an dem Chefredakteur der russischen Ausgabe des US-Magazins "Forbes" verwickelt sein soll. Der Journalist Paul Klebnikow hatte in einem seiner Bücher schwere Vorwürfe gegen tschetschenische Separatisten erhoben und war am 9. Juli vor seinem Moskauer Büro erschossen worden.

Es war unklar, was dem verhafteten Tschetschenen vorgeworfen wird. "Bei dem aktuellen Stand der Ermittlungen ist die so genannte 'tschetschenische Spur' der vorherrschende Verdacht", berichtete die Agentur Interfax am Freitag unter Berufung auf Polizeikreise weiter. Bereits im September waren zwei Tschetschenen festgenommen worden.

Tschetschenen werden in Russland häufig mit schweren Verbrechen in Verbindung gebracht. Politischen Kommentatoren zufolge handelte es sich jedoch eher um einen Auftragsmord, der möglicherweise mit der Liste der 100 reichsten Geschäftsmänner Russlands zu tun habe. Der Journalist hatte die Liste zwei Monate vor seinem Tod veröffentlicht. Klebnikow stammt aus Russland, hat aber die amerikanische Staatsbürgerschaft und hat seit 1989 für "Forbes" gearbeitet. Die russische Ausgabe war im April dieses Jahres auf den Markt gebracht worden. (APA/Reuters)