Fünf Einsätze
Fünfmal hat er heuer bereits gespielt, bei geschätzt 30 Pflichtkicks der Austria bisher. Denn ein bisschen sei es schon auch anregend, in so einem guten Kader mit üben zu dürfen. Zu merken, wie sich der Körper und der Geist schön langsam an die Schnelligkeit, die Härte und den Rhythmus einer richtigen Fußballmannschaft gewöhnt. "Ich kann oben noch kein Match voll durchlaufen", sagte er. Einen Muskelfasereinriss habe er sich zugezogen "weil ich schon so müde war".
Metz hat seine formativen Jahre mehrheitlich auf der Position des Innenverteidigers oder des defensiven Mittelfeldspielers verbracht. Im ÖFB-Unter-21-Team diente er wie bei der Austria auf der rechten Außenbahn. "Da ist es für einen Jungen leichter, hineinzukommen", hat ihm sein Trainer Günter Kronsteiner gesagt. Dort durfte er auch ein paar Mal Kapitän Ernst Dospel ersetzen, zweimal auch auf der anderen Seite Didier Dhedeene, aber der Linke von Metz ist zu schwach für diese Arbeitsstelle. Dospel ist ihm im Moment deutlich über, und in der Innenverteidigung mit Antonsson, Afolabi, und im Mittelfeld mit Kiesenebner und Blanchard, stehen auch eher Lehrer denn Konkurrenten, meint Kronsteiner.
Übermächtige Konkurrenz
So wartet Metz das Jahr ab, baut sich auf, hält die innere Spannung aufrecht, so gut es geht, und wird am Samstag gegen den GAK auch nicht mitmachen. Schließlich durfte er das letzte Mal schon in Salzburg nicht ran, obwohl Papac und Kiesenebner fehlten. "Nicht dass er nicht spielt", versucht der beste Diplomat der Liga, Kronsteiner, den Widerspruch von Akademie-Lieferung und (vorübergehender?) Unbrauchbarkeit auszubügeln. "Er ist im Kader, aber die Konkurrenz ist im Augenblick übermächtig."
Metz ist ein gutes Beispiel für die Ausweglosigkeit des heimischen Nachwuchses. Er wuchs in Zwettl auf, kam mit 13 Jahren zur Austria. "Das erste Jahr hab ich beim Onkel gewohnt, und manchmal furchtbar Heimweh gehabt", erzählt er. Als er im Jahr darauf nach Hollabrunn übersiedelt, ist er mit 14 Jahren bereits ein Routinier im Alleinsein. "Da hab ich die anderen oft getröstet, die geweint haben." Er stammt aus dem ersten Absolventenjahrgang der Hollabrunner Akademie, Jahr für Jahr gewinnen die Austrianer die Nachwuchsmeisterschaften. Aber die Kampfmannschaft der Austria ist praktisch unerreichbar. Die Akademie produziert ihre gut ausgebildete Abgänger also für andere Klubs, die haben aber ebenfalls ihre Jungen.
Für den Profifußball verloren