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Rund 70 Prozent der Palästinenser leben in Armut. UNRWA-Chef Peter Hansen ist wenig optimistisch, dass sich in naher Zukunft daran etwas ändern wird.

Foto: APA/EPA/Atef Safadi
Jerusalem - Für eine Stabilisierung der Lage in den Palästinensergebieten muss die internationale Unterstützung nach Ansicht des UNO-Palästinenserhilfswerkes (UNRWA) verstärkt werden. Trotz internationaler Hilfe lebten inzwischen mehr als zwei Drittel der Palästinenser in Armut, sagte der UNRWA-Chef Peter Hansen der Deutschen Presse-Agentur (dpa) in Jerusalem. Nach dem Tod von Palästinenserpräsident Yasser Arafat helfe humanitäre Unterstützung der neuen Führung bei einer Stabilisierung.

Fast 70 Prozent der Bevölkerung betroffen

"Wir sehen eine Verschlechterung in vielerlei Hinsicht, in der Gesundheitsversorgung, der Ernährung, der sozialen Lage und dem Ausmaß der Armut, die nun fast 70 Prozent der Bevölkerung betrifft", sagte Hansen. Die eigenen Reserven der Menschen seien nach vier Jahren der Intifada (Palästinenseraufstand) erschöpft. Bei ihren Einsätzen gegen militante Palästinenser habe die israelische Armee im Gazastreifen im laufenden Jahr die schwersten Zerstörung seit Beginn der Intifada hinterlassen.

"Die kommenden Monate sind für die Zukunft des Westjordanlands und des Gazastreifens von entscheidender Bedeutung", sagte Hansen. "Wir sind an einem Tiefpunkt. Ich wäre vorsichtig, schon eine Wende zum Besseren zu prognostizieren." Seine Organisation rief internationale Geber auf, für ein Notprogramm 185,7 Millionen US-Dollar (143 Millionen Euro) bereitzustellen. Damit sollten 1,6 Millionen Palästinenser unterstützt werden. (APA/dpa)