Al Manar mit Sitz im Libanon kann nach den Angaben damit in alle EU-Länder ausstrahlen. Nach einem als antisemitisch eingestuften Programm hatte die Medienbehörde im Sommer bei dem französischen Staatsrat ein Verbot des Senders verlangt. Das wurde abgelehnt. Der Sender musste allerdings eine Reihe von Auflagen akzeptieren. In Paris haben jüdische Organisationen gegen die Zulassung protestiert.
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Libanesisches Hisbollah-TV darf Programm künftig in ganz Europa ausstrahlen
"Al Manar" verpflichtete sich auf Aufrufe zu Hass, Gewalt oder Diskriminierung zu verzichten
Der Fernsehsender "Al Manar" ("Der Leuchtturm")
der radikalen libanesischen Hisbollah kann nach Zustimmung der
französischen Medienbehörden künftig sein Programm in ganz Europa
ausstrahlen. Die zuständige Behörde CSA gab dafür nach einem Bericht
der Pariser Zeitung "Liberation" vom Samstag grünes Licht. Al Manar
habe sich zuvor verpflichtet, auf Sendungen mit Aufrufen zu Hass,
Gewalt oder Diskriminierung zu verzichten. Die Genehmigung für das
libanesische Satelliten-Programm gelte zunächst für ein Jahr, hieß es
weiter.
Die Orientierung an Zielen, Wertvorstellungen und Formulierungen
der radikal-islamischen Hisbollah führt dazu, dass der Sender in
Berichten des deutschen Verfassungsschutzes regelmäßig Erwähnung
findet. Al Manar gehört zu den fünf wichtigsten Fernsehstationen in
der arabischen Welt. Schätzungsweise zehn Millionen Zuschauer
schalten die verschiedenen Informations- und Unterhaltungssendungen
wie Talkshows und Sportübertragungen täglich ein. Das Angebot umfasst
neben arabischen auch französische und englischsprachige Beiträge. (APA)