Die Türkisch-Islamische Union (DITIB) hatte bundesweit zu der Veranstaltung unter dem Motto "Hand in Hand für Frieden und gegen Terror" aufgerufen. Als Sprecher auf der Abschlusskundgebung sind ab zirka 14.30 Uhr die Innenminister Nordrhein-Westfalens und Bayerns, Fritz Behrens (SPD) und Günther Beckstein (CSU) angekündigt. Auch die Türkischen Gemeinden in Deutschland sowie der Zentralrat der Muslime in Deutschland hatten zur Teilnahme an der Veranstaltung aufgefordert. Viele Nicht-Moslems, insbesondere Vertreter der großen Kirchen und der jüdischen Gemeinden, hatten ebenfalls ihre Teilnahme an der Demonstration angekündigt.
Während der friedlichen Kundgebung auf dem Rudolfplatz sagte der bayerische Innenminister Günther Beckstein (CSU), die deutsche Gesellschaft wolle den Dialog und ein Miteinander. Christen und Moslems müssten sich einig sein, "dass diejenigen, die Terroranschläge verüben, keine anständigen Menschen sind, sondern Verbrecher".
Als Sprecherin auf der Abschlusskundgebung war auch die deutsche Grünen-Parteichefin Claudia Roth vorgesehen. Sie sagte laut vorab verbreitetem Redetext, respektvolles Zusammenleben sei nur möglich, wenn Auseinandersetzungen mit anderen Überzeugungen, religiös wie politisch, demokratischen Regeln unterliegen.
Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Marieluise Beck, sagte laut vorab verbreitetem Redetext, die Demonstration sei ein klares und notwendiges Signal gegen Terror und Gewalt. "Ich verhehle nicht: Ich habe auf ein solches Zeichen gewartet." Die Welle der Gewalt zwischen Moslems und Einheimischen in den Niederlanden dürfe nicht nach Deutschland überschwappen.
Beck sagte, in der Demokratie sollten Konflikte angesprochen sowie kontrovers ausgetragen werden. Unabdingbar sei aber, dass dabei die Grundwerte der Verfassung als verbindlicher Rahmen anerkannt und wo nötig auch durchgesetzt werden. "Meinungsfreiheit heißt nicht nur Respekt vor der eigenen Meinung." Die Vertreter der großen muslimischen Dachverbände lud Beck zu einem "runden Tisch des Dialogs" ein.