Frankfurt/Main - Nach Volkswagen geht nun offenbar auch die Konzerntochter Audi auf Sparkurs. Wie die "Automobilwoche" am Wochenende unter Berufung auf Informationen aus dem Unternehmen berichtete, sollen die Personalkosten in der Produktion jährlich um bis zu 20 Millionen Euro gesenkt werden, ein Stellenabbau sei aber nicht geplant. Zurzeit verhandelten Audi-Management und Betriebsrat über eine Anschlussregelung zur Betriebsvereinbarung "Zukunft Audi", die Ende des Jahres auslaufe.

Diskutiert werde unter anderem über die Arbeitszeitkonten, die derzeit innerhalb eines Jahres ausgeglichen werden müssen. Künftig könnten sie an die Laufzeit eines Automodells geknüpft werden. Personalvorstand Horst Neumann wolle dadurch Mitarbeiter flexibler einsetzen können. Gedacht werde auch daran, Zuschläge für Überstunden und Samstagsschichten zu kürzen oder ganz abzuschaffen.

Sicherung der Standorte Priorität

Für Audi-Betriebsratschef Xaver Meier hat die Sicherung der Standorte Priorität. Er befürchtet nach Angaben des Magazins, dass die Nachfolger der zurzeit in Deutschland produzierten Modelle die Fabriken in Ingolstadt und Neckarsulm langfristig nicht mehr auslasten, "weil die Fertigungszeiten immer kürzer werden".

Großes Rationalisierungspotenzial sieht Personalchef Neumann auch außerhalb der Fertigung: "Im überbetrieblichen Bereich stehen 19.000 Stellen auf dem Prüfstand", wurde der Manager zitiert. Als Folge des Wachstums - die Zahl der Mitarbeiter weltweit stieg in zehn Jahren von 30.000 auf 50.000 - seien einige Abteilungen über-, andere unterbesetzt. Der Personalchef wolle deshalb bis 2006 die Strukturen überprüfen und gegebenenfalls "Jobs umschichten". Kündigungen in Deutschland schließt er aus: "Wir werden unseren Personalbestand hier halten aber nicht ausbauen."(APA/AP)