Washington - Im Irak hat sich die Zahl der Kinder mit akuter Unterernährung seit der Besetzung des Landes von 20 Monaten nahezu verdoppelt, berichtete eine gemeinsame Studie des irakischen Gesundheitsministeriums, des UNO-Entwicklungsprogramms und eines norwegischen Instituts. Danach ist die akute Unterernährung bei Kindern unter fünf Jahren von rund vier Prozent vor Kriegsbeginn im März 2003 auf 7,7 Prozent gestiegen. Das bedeute, dass rund 400.000 Kinder an Auszehrung und begleitenden Symptomen wie chronischem Durchfall und Eiweißmangel litten. Der Irak weise damit ähnliche Werte auf wie das afrikanische Bürgerkriegsland Burundi und liege in der Statistik noch hinter Ländern wie Uganda und Haiti. Ursachen

Als Ursachen werden unter anderem unsauberes Wasser sowie eine unzuverlässige Stromversorgung zum Abkochen von Lebensmitteln angeführt. In ärmeren Gebieten verschlimmerten hohe Preise sowie hohe Arbeitslosigkeit die schlechte Gesundheit.

Nach Angaben des irakischen Gesundheitsministeriums litten Kinder vor einer Generation vor allem unter Fettleibigkeit. Unterernährung sei erst als Folge der UNO-Sanktionen nach dem Überfall des Irak auf Kuwait 1990 aufgetaucht. (APA/dpa)