Angereichertes Uran kann zur Herstellung von Atomwaffen verwendet werden. Der Iran beharrt auf der zivilen Nutzen der Kernkraft. Deutschland, Frankreich und Großbritannien haben lange in dem Konflikt vermittelt, in dem die USA in jüngster Zeit auf ein härteres Vorgehen gegen das streng moslemische Land gedrängt haben.
Nur kurze Zeit vor der offiziellen Ankündigung hatte El Baradei die Aussetzung des iranischen Atomprogramms begrüßt. Die Maßnahme sei ein "Schritt in die richtige Richtung", sagte er dem britischen Rundfunksender BBC. Vor Journalisten in Wien kündigte er an, der Gouverneursrat der IAEO werde bei seiner Versammlung am Donnerstag die Ankündigung Teherans nochmals überprüfen.
Zwei Tonnen atomwaffenfähiges Urangas
Zugleich teilte El Baradei mit, der Iran habe zwei Tonnen atomwaffenfähiges Urangas produziert. Die Menge sei aber nicht ausreichend, um eine Bombe herzustellen. Das iranische Außenministerium hatte am Sonntag Informationen zurückgewiesen, nach denen das Land vor der Aussetzung des Programms noch gasförmiges Uranhexafluorid (UF6) produziert habe.
In dem BBC-Interview fügte El Baradei hinzu, er gehe davon aus, dass das gesamte iranische Nuklearmaterial unter Aufsicht der IAEO sei und nicht für Atomwaffen verwendet worden sei. Es gebe aber immer noch viel zu tun um sicherzustellen, dass es keine nicht deklarierten Aktivitäten im Iran gebe.