Kidwa, der auch palästinensischer Botschafter bei den Vereinten Nationen (UNO) ist, wies Israel aber eine Mitschuld am Tod Arafats zu. Das Ableben seines Onkels hänge auch damit zusammen, dass er so lange von den Israelis in Ramallah praktisch unter Hausarrest gestellt worden sei. "Ich denke, die israelischen Behörden sind weitgehend für das verantwortlich, was geschehen ist", sagte Kidwa in Paris. Arafat starb am 11. November im Militärkrankenhaus Percy bei Paris.
Suha droht mit Konsequenzen
Kidwa war dort am Montagvormittag die Krankenakte übergeben worden. Arafats Neffe hat nach Angaben der französischen Behörden als Verwandter das Recht, die Unterlagen entgegenzunehmen und gegebenenfalls auch zu veröffentlichen. Kidwa traf am Sonntag in Paris ein, um die Krankenakte einzusehen.
Suha hatte dem Krankenhaus am Sonntag mit Konsequenzen gedroht, sollte es die Informationen an Kidwa übergeben. "Frau Arafat versteht vollkommen die vorhandenen diplomatischen und historischen Gründe, was aber nicht heißt, dass der Staat das Recht ignorieren sollte", hieß es in einer Erklärung, die ihre Anwälte am Sonntagabend veröffentlichten. Anwalt Philippe Plantade wollte sich nicht dazu äußern, ob rechtliche Schritte geplant seien. "Ich werde keine Frage zu dem Kommunique oder dessen Interpretation beantworten", sagte er.