Oppositionsführer will Wahlergebnis angesichts von Berichten über massive Fälschungen nicht anerkennen
Redaktion
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Kiew - Der ukrainische Oppositionsführer Viktor
Juschtschenko hat angesichts von Berichten über massive Fälschungen
bei der Präsidentenwahl seine Anhänger zum Widerstand aufgerufen. Vor
etwa 50.000 Menschen forderte Juschtschenko am Montag in Kiew, die
Ergebnisse einzelner Wahlbezirke in den ostukrainischen Gebieten
Donezk und Lugansk nicht zu werten. In Donezk hätten "in jedem
dritten Wahlbezirk mehr als 100 Prozent der Wähler abgestimmt",
kritisierte Juschtschenko.
Einen Sieg von Ministerpräsident Viktor Janukowitsch will der
Oppositionsführer nicht anerkennen. "Der Wille des Volkes kann nicht
gebrochen werden. Die Stimmen der Menschen können nicht gestohlen
werden", erklärte Juschtschenko vor seinen Anhängern.
Der liberale Reformer Juschtschenko warf dem scheidenden
Präsidenten Leonid Kutschma vor, die Fälschungen gedeckt zu haben.
Kutschma hatte sich geweigert, ein Gesetz in Kraft zu setzen, das
eine Abstimmung außerhalb des Wohnortes verboten hätte. Staatliche
Verwaltungen und Industriebetriebe hätten daraufhin am Sonntag
zehntausende Menschen auf Reisen geschickt, um an anderen Orten
mehrfach für Janukowitsch zu stimmen, hieß es. (APA/dpa/AP)
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