Phoenix - Die Anschläge vom 11. September 2001 sind nach

Vermutung eines FBI-Ermittlers auch von einem Verständnis von

"political correctness" ermöglicht worden, das Bedenken gegen Profile

von Terrorverdächtigen nach ethnischer Herkunft hatte. Ken Williams

hatte in einer Aktennotiz im Juli 2001 darauf aufmerksam gemacht,

dass Terroristen aus dem Al-Kaida-Umfeld Pilotenschulen besuchten.

In seinem ersten Interview seit dem Verfassen des heute in den USA

viel diskutierten Vermerks sagte er am Sonntag der Zeitung "The

Arizona Republic": "Wenn man sich heute die Welt vor dem 11.

September anschaut, wurden wir damals davon abgehalten, bestimmte

Dinge zu tun. Wir wurden Opfer unserer eigenen Beschränkungen."

Williams hatte damals Ermittlungen über Pilotenschüler mit

mutmaßlichen Verbindungen zum Terrornetzwerk Al Kaida geführt und

empfohlen, dass das Außenministerium mit dem FBI zusammenarbeitet, um

Informationen über Pilotenschüler aus Ländern des Nahen und Mittleren

Ostens zu erhalten. Seine Notiz wurde von Vorgesetzten bis nach den

Anschlägen in New York und Washington ignoriert.

Williams betonte aber, dies sei kein Fall von Unfähigkeit oder

gesetzwidrigem Handeln. Er habe seine Vorgesetzten nie für die

Geheimdienstpanne verantwortlich gemacht. Denn selbst als er den

Vermerk geschrieben habe, habe er sich niemals vorstellen können,

dass Terroristen einen Jumbo-Jet in ein Gebäude stürzen lassen. Aber

an jenem Morgen des 11. September 2001 sei ihm sofort ein Gedanke

durch den Kopf geschossen: "Osama bin Laden. Es konnte niemand

anderes sein." (APA/AP)