Interview-Analyse
Der Soziologe Stephen Russell und seine KollegInnen Charlotte Patterson und Jennifer Wainright analysierten die Interviews mit 12.000 US-Teenagern und ihren Familien. Sie fanden 44 Jugendliche, die von zwei Frauen in einer "ehe-ähnlichen" Beziehung aufgezogen wurden. Nur sechs der jungen Menschen gaben an, mit zwei schwulen Männern zu leben, daher wurden männliche Familien gleichen Geschlechts von der Studie ausgenommen. Jeder Teenager bekam ein Gegenstück aus einer heterosexuellen Familie mit demselben Geschlecht, Alter, ethnische Zugehörigkeit und Familieneinkommen, neben anderen Faktoren.
Keine Unterscheide bei Entwicklung
Die ForscherInnen fanden keine Unterschiede zwischen den beiden Gruppen hinsichtlich Depressionen, Angst, Selbstwertgefühl und Schulnoten. Genau der gleiche Anteil beider Gruppen gab an, schon Sex gehabt zu haben (34 Prozent). Während eine frühere Studie zu dem Ergebnis gekommen war, dass Kinder homosexueller Eltern ebenfalls geneigter waren, eine gleichgeschlechtliche Beziehung einzugehen, konnte die aktuelle Studie einen derartigen Zusammenhang nicht bestätigen, weil überhaupt nur sehr wenige Teenager sexuellen Erfahrungen mit gleichgeschlechtlichen Partnern gemacht hatten. Der wichtigste Faktor für das Wohlergehen eines Teenagers war sein Verhältnis zu den Eltern, unabhängig vom Familientyp. "Was wirklich wichtig ist, ist die Qualität der Beziehung", so Russell.