Wien - Die am 11. Oktober gestarteten Kollektivvertrags-Verhandlungen (KV) bei der Telekom Austria sind am Montag zu Mittag nach nur einer halben Stunde wegen "unüberbrückbarer Differenzen" abgebrochen worden, teilt die Gewerkschaft der Post- und Fernmeldebediensteten (GPF) mit. Die nächsten Verhandlungen sollen am 2. Dezember stattfinden.

Kommt es dort zu keiner Annäherung, schließt die Postgewerkschaft Betriebsversammlungen nicht aus, so GPF-Generalsekretär Walter Sumetsberger, gegenüber der APA. Bisher habe man nur über textliche Änderungen gesprochen, über einen Prozentsatz der Gehaltserhöhung habe man noch gar nicht verhandelt.

Frostige Stimmung

Zuletzt hatte man sich am 12. November ergebnislos getrennt. Damals war von einer "gespannte Atmosphäre" die Rede, diesmal sprach die Gewerkschaft von einer "frostigen Stimmung". Die Telekom-Führung habe sich nicht bewegt, so könne man mit den Arbeitnehmervertretern "nicht umspringen", ärgerte sich Sumetsberger. Dabei habe das TA-Management erst am Wochenende betont, wie gut das Geschäft gehe und wie wichtig die Mitarbeiter wären.

Die börsenotierte Telekom Austria (TA) hatte vorige Woche nach einem kräftigen und klar über den Analystenerwartungen liegenden Gewinnplus in den ersten drei Quartalen ihre Umsatz- und Gewinnprognose für das Gesamtjahr 2004 angehoben. Ihren Aktionären will die TA für 2004 eine Dividende von zumindest 21 Cent zahlen, nach 13 Cent je Aktie für 2003.

KV für 13.800 Beschäftigte

Zentrale Anliegen der Arbeitnehmer sind die Arbeitszeitregelung, Einstufungsüberprüfungen, Fristverlängerungen bei Gehaltsabrechnungen, Verbesserungen der Pflegefreistellung und Verbesserung des Überstundenteilens.

Der KV gilt für rund 13.800 Beschäftigte. Im Vorjahr hatten sich die Sozialpartner auf eine Erhöhung der Ist- und der Mindestgehälter um 1,9 Prozent geeinigt. Der Kollektivvertrag trat per 1. Jänner 2004 in Kraft. (APA)