In Pakistan wurden UNICEF-Angaben zufolge allein 2002 mehr als 450 Frauen bei "Morden aus Ehre" von ihrer Familie umgebracht. In Indien werde alle sechs Stunden eine jung verheiratete Frau lebendig verbrannt, totgeschlagen oder zum Selbstmord getrieben, weil sich die Familien über die Mitgift streiten. In Bangladesch hätten Männer in den vergangenen vier Jahren mindestens 1.156 Mädchen und Frauen mit Batteriesäure überschüttet. In Südafrika seien Vergewaltigungen an der Tagesordnung.
Gegen Gewalt an Frauen
Mädchensein: Vielfach ein Todesurteil
UNICEF prangert Gewalt gegen Mädchen an - Abtreibung von weiblichen Föten vor allem in Asien weit verbreitet
Berlin - Nach UNICEF-Schätzungen sind zuletzt in 60
Millionen Fällen weibliche Föten gezielt abgetrieben und Babys
getötet worden oder sind an Unterversorgung gestorben. "Besonders
ausgeprägt ist die Diskriminierung in Asien", teilte das
UN-Kinderhilfswerk am Montag in Berlin zur Konferenz "Mädchen stark
machen" mit. Jedes Jahr sterben demnach allein in Südasien rund eine
Million Mädchen kurz nach der Geburt oder in den ersten Lebensjahren.
"Als Mädchen geboren zu werden, kommt vielfach einem Todesurteil
gleich", kritisierte Schauspielerin Katja Riemann, die
UNICEF-Projekte für Mädchen in Senegal, Rumänien und Moldawien
besucht hat. Bei der Konferenz von UNICEF und
Friedrich-Ebert-Stiftung wollten die Teilnehmerinnen ein "Manifest
für Mädchen" erstellen, das dazu aufruft, wirksamer gegen
Menschenrechtsverletzungen vorzugehen. (APA/dpa)