Opposition spricht von Giftanschlag seiner Feinde - Wiener Ärzte schlossen Vergiftung nicht aus
Redaktion
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Kiew - Viktor Juschtschenkos Gesicht ist schwer
gezeichnet von der mysteriösen Infektion, die er im September
erlitten hat. Für die Anhänger des westlich orientierten
Oppositionsführers in der Ukraine ist klar, dass der 50-Jährige Opfer
eines Giftanschlags seiner Feinde in der ukrainischen Führung wurde.
In seinem Körper seien chemische Substanzen gefunden worden, "die man
normalerweise nicht in Lebensmitteln findet", sagte damals sein
Wahlkampfleiter Olexander Sintschenko. Die Ärzte in der Wiener
Privatklinik, in die Juschtschenko eingeliefert wurde,
diagnostizierten eine Infektion an der Bauchspeicheldrüse und ein
Magengeschwür. Sie schlossen einen Giftanschlag nicht aus.
Rizin?
Selbst in Medien, die unter der Kontrolle des Clans um den
amtierenden ukrainischen Präsidenten Leonid Kutschma stehen, wurde
über einen versuchten Giftanschlag berichtet. So zitierte die Zeitung
"Fakty" einen Abgeordneten, demzufolge Juschtschenko von Mitarbeitern
des Geheimdienstes SBU mit Rizin vergiftet worden sei. Demnach traf
der Oppositionsführer nur wenige Stunden, bevor er schwer erkrankte,
mit dem SBU-Chef und dessen Stellvertreter zusammen.
Behandlung
Eine Woche lang musste der Rivale des zum Sieger der
Präsidentschaftswahl erklärten pro-russischen Kandidaten Viktor
Janukowitsch im Krankenhaus behandelt werden. Doch Juschtschenko will
sich nach eigenen Angaben weder von der Wahlkommission noch sonstigen
Einschüchterungsversuchen davon abhalten lassen, für eine
transparente Auswertung der Stimmzettel zu kämpfen. Er rief seine
Anhänger am Montag auf, gegen den "Wahlbetrug" der ukrainischen
Führung so lange zu protestieren, bis "der Sieg" sicher sei. (APA)
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