Graz - Der Ausstieg aus dem 15a-Vertrag zur Betreuung von
Asylwerbern sei frühstens in zwei Jahren und dann nur unter
bestimmten Bedingung möglich, meinte der steirische Soziallandesrat
Kurt Flecker (S) zur Kündigung der Vereinbarung durch den Kärntner
Landeshauptmann Jörg Haider (F) am Montag. Das Problem sei aber die
Sanktionslosigkeit für den Fall der Nichteinhaltung des Vertrages.
Aus diesem Grunde wolle er, Flecker, für die Zukunft die Festlegung
von Sanktionen, auch finanzieller Natur, vorschlagen.
"Das ist meines Wissens nach der erste Staatsvertrag, der schon
bei seinem Inkrafttreten gebrochen wurde", kommentierte Flecker die
umstrittene Verteilung der Betreuung nach Bundesländern. Damit so
etwas in Zukunft nicht mehr vorkommen könne, regt der SP-Politiker
an, dass beim Abschluss von derartigen Staatsverträgen künftig auch
Sanktionen beinhaltet sein müssten. Diese wiederum müssten
finanzielle Auswirkungen haben.
Landeshauptfrau Waltraud Klasnic (V) verwies in einer
Stellungnahme nach der Sitzung der Landesregierung darauf, dass sich
die Steiermark an die Abmachungen halte. Rechne man die rund 4.500 in
Wien untergebrachten Asylwerber, die ortsfest und de facto nicht
verlegbar seien heraus, erfüllten Wien, Niederösterreich und auch die
Steiermark die vereinbarte Quote.
(APA)