Wien - Die IG-Architektur - eine unabhängige Plattform für Architekturschaffende - plant am kommenden Freitag (26.11.) eine Reihe von Veranstaltungen, mit denen gegen das neue Ziviltechnikergesetz (ZTG) protestiert werden soll. Mit der in Vorbereitung befindlichen Novelle wird nach Ansicht der IG der "in Europa einmalig restriktive Berufszugang" im Architekturbereich noch verschärft. Nach einer "aktionistischen Protestkundgebung vor der Bundeskammer der Architekten" (17 Uhr, 4., Karlsgasse 9) findet ein Pressegespräch und eine Informationsveranstaltung mit internationalen Gästen im Semper Depot statt, bei denen Vergleichsmodelle aus anderen Ländern präsentiert werden sollen.

Berufszugang für Architekten teuer und formal schwierig bis unmöglich

Der Berufszugang für Architekten sei "nachweislich nicht nur besonders teuer, sondern formal auch schwierig bis unmöglich", so die IG-Architektur in einer Aussendung. "Konsequenz ist der sukzessive Ausschluss des heimischen Nachwuchses vom Markt." Gefordert wird ein "Berufszugang für AbsolventInnen entsprechend der wirtschaftlichen Realität des Berufsstandes", ein "gerechtes Beitragssystem zur Sozialversicherung für ArchitektInnen", das "Ende der zwangsweisen Doppelversicherungen", "keine Ausgrenzung vom Markt für ArchitektInnen mit ruhender Befugnis" sowie "eine zeitgemäße gesetzliche Grundlage für die Berufsausübung".

Benachteiligung von österreichischen Absolventen

In einem offenen Brief an den Präsidenten der Bundeskammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten Robert Krapfenbauer hat die IG-Architektur am vergangenen Freitag konkrete Kritikpunkte vorgebracht. Um die geortete Benachteiligung von Österreichern gegenüber Absolventen aus EU-Ländern zu beseitigen, wird die Einführung eines Stufenmodells vorgeschlagen, bei der der Status eines Planers nach EU-Vorbild neu eingeführt wird. Der Status des Ziviltechnikers soll unangetastet bleiben. Außerdem sollen die Regelungen für die Wiederaufnahme der Tätigkeiten bei "ruhender Befugnis" sowie einige unscharfe Formulierungen geändert werden. Kritik gibt es auch gegen das im Vorjahr novellierte Ziviltechnikerkammergesetz (ZTKG), nach dem viele Planer mit der Wohlfahrtseinrichtung der Kammer und der gewerblichen Pension gleichzeitig in zwei Pensionssysteme einzahlen müssen. (APA)