126 Zeitschriften stellten sich heuer um - insgesamt - knapp 380.000 Euro Publizistikförderung an. 101 davon werden nach Informationen des STANDARD gefördert, 25 hat die Medienbehörde KommAustria abgelehnt.

Stammgast auf der Negativliste ist die linke Zeitschrift "Akin". Dreimal hat sie schon vor Gericht Publizistikförderung erstritten, die ihr die Regierung verweigerte. Ein Verfahren über die Förderung 2003 läuft noch, auch heuer entschied der Beirat gegen den Titel. Mit Passagen wie "Gatsch des Nationalrates" würden staatliche Organe verächtlich gemacht, begründete die KommAustria die Entscheidung gegen "Akin", das auch Gewalt verharmlose. Kurzum: "Akin" diene nicht der "staatsbürgerlichen Bildung", verdiene also auch keine Förderung.

Dieser "staatsbürgerlichen Bildung" diente der rechte "Eckart" (früher "Eckartbote") noch 2003 sehr wohl, fand der für die Förderung zuständige Beirat damals. Laut Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands hat dieser "Eckart" wesentliche integrative Funktion für das deutschnationale und rechtsextreme Lager. Das erkannte der Beirat offenbar heuer auch und strich das Ansuchen wie jenes der nicht minder rechten "Aula".

Rund 3700 Euro erhalten die meisten der 101 geförderten Titel. Darunter die VP-nahe "Academia", die feministischen "An.schläge", die "Zeitschrift der SP-Kinderfreunde", die wissenschaftliche "Medien & Zeit", das lesbisch/schwule "Pride", die "Sudetenpost". (fid/DER STANDARD, Printausgabe, 23.11.2004)