Rom - Die Popularität der Mitte-Rechts-Allianz von Ministerpräsident Silvio Berlusconi scheint auf Talfahrt zu sein. Aus einer am Montag von der Tageszeitung "Corriere della Sera" veröffentlichten Meinungsumfrage geht hervor, dass Berlusconis Mitte-Rechts-Block bei Parlamentswahlen zwischen 39 und 43 Prozent der Stimmen erhalten würde, deutlich weniger als bei den bisher letzten Parlamentswahlen 2001 (51 Prozent) und bei den Europawahlen im Juni 2004 (43,4 Prozent).

30 bis 40 Prozent unentschlossen

Der Mitte-Links-Allianz werden laut Umfrage zwischen 46,5 und 51,5 Prozent der Stimmen eingeräumt. Bei den Parlamentswahlen 2001 hatte die Opposition 42,9 Prozent und bei den letzten Europawahlen 45,5 Prozent der Stimmen erhalten. Aus der Umfrage geht hervor, dass zwischen 30 und 40 Prozent der Wählerschaft noch unentschlossen sei.

Für den Popularitätsverlust macht man in Regierungskreisen die gespannten Beziehungen zwischen den Koalitionspartnern um die Steuerreform verantwortlich, die im kommenden Jahr in Kraft tritt. Am Freitag hatte Berlusconi den Bündnispartnern mit Neuwahlen gedroht, sollten sie keine Einigung um die Steuersenkung finden. Trotz der Spannungen in seiner Regierungskoalition hofft Berlusconi weiterhin, zum ersten Regierungschef in der Geschichte der italienischen Republik aufzurücken, der eine ganze fünfjährige Legislaturperiode im Amt bleibt. Bisher gab es seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges 59 Regierungen. Seit vergangenem Mai ist der seit Mai 2001 amtierende Berlusconi der längstdienende Regierungschef in Italien. (APA)