Rüsselsheim - Die Verhandlungen über das geplante
Sparprogramm beim Autobauer Opel gehen an diesem Montag in die
nächste Runde. Im Anschluss an die Aufsichtsratssitzung würden in
Rüsselsheim die Gespräche zwischen Management und Betriebsrat
fortgeführt, sagte ein Sprecher. Damit dürfte eine Einigung nicht
mehr wie ursprünglich geplant im November erfolgen. "Wir sind noch
mitten in den Verhandlungen", sagte der Sprecher. Das Unternehmen
hoffe auf ein "Ergebnis in diesem Jahr". Bei den Gesprächen seien
Fortschritte erreicht worden, über Details werde aber bis zu einer
Lösung Stillschweigen bewahrt.
GM will 10.000 Stellen einsparen
Seit sechs Wochen verhandelt die Opel-Spitze mit den Arbeitnehmer-
Vertretern über das umfangreiche Sparpaket. Der Mutterkonzern General
Motors (GM) will bei seiner defizitären Tochter Opel 10.000 Stellen
streichen und in Europa 500 Millionen Euro einsparen. Mitte Oktober
hatten Tausende von Opel-Mitarbeitern mit Arbeitsniederlegungen und
Demonstrationen gegen den Stellenabbau protestiert.
Der Gesamtbetriebsrat fordert in den Gesprächen den Verzicht auf
betriebsbedingte Kündigungen und auf Werksschließungen. Dafür haben
die Vertreter bereits Vorruhestandsregelungen bis 2010 sowie eine
Verrechnung übertariflicher Leistungen angeboten.
Ein Ergebnis könnte auch in Richtung Stellenauslagerungen gehen,
hieß es. GM will laut Zeitungsberichten bis zu 6000 Stellen
auslagern, davon die Hälfte in der Teilefertigung in Kaiserslautern.
In der Debatte ist auch eine weitergehende Regelung bei der
Altersteilzeit. Der Aufsichtsrat kommt am Montag tournusmäßig in
Rüsselsheim zusammen. An der Sitzung nehmen auch der GM Europa-Chef
Fritz Henderson sowie sein Vize, der frühere Opel-
Vorstandsvorsitzende Carl-Peter Forster, teil. Eine Tagesordnung gibt
das Unternehmen nicht bekannt, es werde aber natürlich auch um das
Sparprogramm gehen, hieß es. (APA/dpa)