Sharm el-Sheikh/Ramallah - Das internationale Nahost-Quartett will die Palästinenser in der kritischen Übergangsphase nach dem Tod ihres Präsidenten Yasser Arafat unterstützen. USA, Russland, EU und UNO sagten ausdrücklich Unterstützung für die Wahl am 9. Jänner und die Bildung einer legitimen palästinensischen Führung zu. Das ist nach Angaben aus westlichen Diplomatenkreisen das Ergebnis eines eineinhalbstündigen Treffen des Nahost-Quartetts am Dienstag am Rande der Irak-Konferenz im ägyptischen Sharm el-Sheikh.

Teilnehmer des Treffens am Rande der Irak-Konferenz in Sharm el-Sheik waren der scheidende US-Außenminister Colin Powell, Russlands Außenminister Sergej Lawrow, UN-Generalsekretär Kofi Annan und der außen- und sicherheitspolitische Beauftragte der EU, Javier Solana, und die neue Außenkommissarin Benita Ferrero-Waldner. Sie forderten Israel auf, seine Beschränkungen in den besetzten Gebieten vor den Palästinenser-Wahlen zu lockern.

Die Gruppe habe sich zudem darauf verständigt, der Palästinenser-Behörde bei der Finanzierung der Wahlen zu helfen, sagte UNO-Generalsekretär Kofi Annan vor Journalisten. "Wenn die Menschen Wahlkampf machen und unterwegs sein sollen, um zur Wahl zu gehen, dann werden die Beschränkungen aufgehoben sein müssen, und wir hoffen, dass dies geschieht", sagte Annan weiter.

Israelische Truppen üben eine enge Kontrolle im palästinensischen Westjordanland und im Gaza-Streifen aus und beschränken die Bewegungsfreiheit zwischen den Städten und ihrer Umgebung mit einem Netz von Straßenkontrollen.

Der russische Außenminister Sergej Lawrow ergänzte: "Wir sind fest davon überzeugt, dass jede Geste, die Israel zur Vertrauensbildung unternehmen kann, in der gegenwärtigen Phase sehr hilfreich ist."

Nach Einschätzung des Nahost-Quartetts sind die palästinensischen Wahlen von entscheidender Bedeutung, um Fortschritte auf dem Weg zu einem Frieden zu erreichen. Nach dem Tod von Palästinenser-Präsident Yasser Arafat am 11. November sieht die Gruppe die Gelegenheit gekommen, den Friedensprozess wiederzubeleben. Die USA und Israel hatten Arafat zuletzt nicht mehr als Gesprächspartner akzeptiert, weil er die palästinensische Gewalt gegen Israel unterstützt habe. Arafat hat dies immer zurückgewiesen. (APA/dpa/Reuters/AP)