Die marokkanische Regierung will bis zu 14,9 Prozent ihrer Anteile am Telekomprovider Maroc Telecom verkaufen und dadurch bis zu 800 Mio. Euro erlösen. Wie das Wall Street Journal heute, Montag, unter Berufung auf die Börsenaufsichtsbehörde CDVM berichtet, sollen rund 131 Mio. Aktien des führenden marokkanischen Anbieters an private und institutionelle Investoren abgegeben werden. Der Aktienverkauf ist Teil eines für die kommenden Wochen geplanten Börsengangs des Telekomunternehmens an den Börsen Paris und Casablanca.

Der Entschluss der Regierung des nordafrikanischen Staates folgt auf die Ankündigung des französischen Medien- und Telekomkonzerns Vivendi, seine Anteile an Maroc Telecom ab Januar 2005 auf 51 Prozent erhöhen zu wollen. Dafür will Vivendi rund 1,1 Mrd. Euro ausgeben. Im Jahr 2001 hatte Vivendi einen 35-prozentigen Anteil an Maroc Telecom erworben. Seit dem zählt der Provider zu den profitabelsten Bereichen des Vivendi-Konzerns und hat seinen operativen Gewinn fast verdoppelt.

Vivendi hat im abgelaufenen zweiten Quartal seines aktuellen Geschäftsjahres einen Umsatzrückgang um 11,6 Prozent auf 5,42 Mrd. Euro hinnehmen müssen. Der Nettoverlust lag aufgrund eines negativen Einmaleffektes aus dem Verkauf der Unterhaltungssparte bei 1,85 Mrd. Euro. Der Telekombereich mit Maroc Telecom und SFR Cegetel verbesserte sein operatives Ergebnis gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet Vivendi mit einem Nettogewinn ohne Sondereinflüsse von einer Mrd. Euro. (pte)