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Grafik: APA
Wien - Österreichs Kreditkunden haben im dritten Quartal mehr von der Zinsentwicklung profitiert als die meisten anderen Euro-Länder. Nach einer Untersuchung der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) wurden allein in den Monaten Juni bis September private Wohnbaukredite in Österreich um 7 Basispunkte günstiger (von 3,93 auf 3,86 Prozent), während dieser Zinssatz sich in der Eurozone von 3,93 auf durchschnittlich 3,97 um 4 Basispunkte verteuerte, teilte die OeNB am Dienstag mit. Der selbe Trend lässt sich auch im Jahresabstand beobachten.

Deutlicher Trend bei Konsumkrediten

Noch deutlicher fiel dieser Trend bei Konsumkrediten aus, wo der mittlere Zinssatz in Österreich im dritten Quartal um 15 Basispunkte sank (von 5,23 auf 5,08 Prozent), während er im Euroraum um durchschnittlich 18 Basispunkte stieg (von 7,27 auf 7,45 Prozent). Ähnlich, wenn auch nicht ganz so ausgeprägt, verlief die Entwicklung bei Unternehmenskrediten. In Österreich wurden Kredite ab einer Million Euro günstiger (von 2,90 auf 2,85 Prozent), im Eurozonen-Durchschnitt geringfügig teurer (von 3,08 auf 3,10 Prozent).

Im Jahresabstand - also gegenüber September 2003 - wurden sowohl Konsum- als auch Wohnbaukredite in Österreich und der gesamten Eurozone günstiger, wenngleich der Rückgang in Österreich kräftiger ausfiel als im Durchschnitt der Euroländer: Der Zinssatz für private Konsumkredite sank im Septembervergleich in Österreich um 17 Basispunkte, in der Eurozone um 13 Punkte auf 7,45 Prozent.

Bei den Einlagenzinsen gab es im abgelaufenen Quartal kaum nennenswerte Veränderungen im Neugeschäft, allerdings war hier die Entwicklung im Euroraum für die Kunden etwas günstiger. Dies zeigte sich insbesondere bei Einlagen ab zwei Jahren Laufzeit von privaten Haushalten, wo der Durchschnittszinssatz im September seit Juni im Euroraum um 0,06 Prozentpunkte auf 2,48 Prozent stieg, während er in Österreich unverändert bei 2,75 Prozent blieb. Dieser Wert gehört aber nach wie vor zu den höchsten im Euroraum.

Zinsvorteil von Franken-Krediten setzte sich fort

Bei Fremdwährungskrediten hat sich der relative Zinsvorteil von auf Schweizer Franken lautenden Krediten gegenüber Euro-Krediten weiter fortgesetzt. Der Durchschnittszinssatz über das Neugeschäft stieg bei Franken-Krediten um 0,11 Prozentpunkte auf 1,75 Prozent und lag damit 33 Basispunkte über dem Tiefststand im April 2004. Dagegen sank der Durchschnittszinssatz über alle neu vergebenen Euro-Kredite zwischen Juni und September um 0,10 Prozentpunkte auf 3,27 Prozent. Der relative Zinsvorteil eines Franken-Kredites gegenüber einem Euro-Kredit schmolz damit von 2 (April) auf 1,52 Prozentpunkte im September zusammen, teilte die OeNB mit. (APA)