Khartum - Der Gouverneur der Provinz Darfur im Sudan hat am Montag für den nördlichen Teil der Region den Notstand ausgerufen. Die Entscheidung sei eine Folge aus einer neuerlichen Serie von Rebellenangriffen mit mehreren Toten, darunter auch Polizisten, berichtete am Dienstag die sudanesische Presse. Gouverneur Osman Jussuf Kibir habe den Notstand ausgerufen und eine General-Mobilmachung "aller Zivilisten und Mudschahedin" gegen die Rebellen in Nord-Darfur angeordnet, schrieb die unabhängige Tageszeitung "Al-Anbaa" am Dienstag. Zudem sei eine Ausgangssperre verhängt worden. Rebellen hätten in den vergangenen zwei Wochen 19 Mal die Waffenruhe gebrochen, zitierte das Blatt den Gouverneur.Die Rebellen und die sudanesische Regierung hatten am 9. November in der nigerianischen Hauptstadt Abuja ein Protokoll unterschrieben, wonach beide Seiten ihre Kampfhandlungen einstellen und mit der Schutztruppe der Afrikanischen Union (AU) zusammenarbeiten. In Darfur kämpfen seit Frühjahr 2003 zwei Rebellengruppen gegen die von Khartum unterstützten arabischen Janjaweed-Milizen. Laut UN-Schätzungen wurden seitdem etwa 70.000 Menschen getötet und 1,5 Millionen Menschen in die Flucht getrieben. (APA)