Besonders alarmierend ist die Lage der Frauen und Mädchen, auf die der diesjährige Welt-Aids-Tag am 1. Dezember aufmerksam macht. Sie stellen inzwischen fast die Hälfte aller Infizierten. Die von der UNO-Organisation UNAIDS und der WHO vorgelegten Zahlen sind Besorgnis erregend. Fast fünf Millionen Menschen infizierten sich in diesem Jahr neu mit HIV. In einigen Regionen der Welt explodierte die Zahl der Neuansteckungen geradezu.
In China, Indonesien und Vietnam infizierten sich 50 Prozent mehr Menschen als 2002 mit dem Immunschwächevirus, in Russland und der Ukraine sowie in Zentralasien stieg die Zahl um 40 Prozent. Krisenregion Nummer eins bleibt aber nach wie vor das südliche Afrika. Dort leben mehr als 25 Millionen Menschen mit dem Immunschwäche-Virus.
Investitionen verdreifacht
Dabei haben sich die Investitionen in den Kampf gegen Aids in den vergangenen Jahren verdreifacht. Die Mittel stiegen von 2,1 Milliarden Dollar (rund 1,6 Milliarden Euro) 2001 auf 6,1 Milliarden Dollar im laufenden Jahr. "Die Herausforderung ist es nun, das Geld auch zum Einsatz zu bringen", betonte UNAIDS-Chef Peter Piot. "Ein Impfstoff ist immer noch nicht in Sicht. Wir brauchen einen Durchbruch in der Forschung."